Sam Hawken, Die toten Frauen von Juàrez

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anonymous Avatar

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Das Buch von Sam Hawken hat mich durch sein Cover sofort angesprochen. Es ist recht schlicht in 2 Farben gehalten. Im oberen Teil sticht ein rotes mexikanisches Skelett mit einem Messer hervor und dahinter liegen weitere Skelett Körper und Köpfe. Im unteren Teil ist alles noch schlichter. Der Name des Autors und der Titel sind in rot auf weißen Hintergrund abgebildet und ein paar Knochen bilden einen Rahmen darum.

 

Juàrez scheint eine Stadt mit vielen dunklen Ecken zu sein, zumindest wenn es nach den Einheimischen geht, die haufenweise Frauen vermissen und/oder sie vergewaltigt und getötet wieder finden. Doch bevor man das alles erfährt, lernt man erstmal die raue Boxerwelt und Kelly Courter kennen. Kelly hat als weißer unter mexikanern nicht die beste Position und wird mehr als Opfer statt als Gegner in den Kämpfen gewollt.

Auch sonst scheint es in seinem Leben nicht so gut zu stehen, denn wenn er nicht gerade sein Geld mit brutalen und aussichtslosen Boxkämpfen verdient, vertickt er Drogen, nimmt sie selbst und erledigt dubiose Geschäfte mit und für seinen Freund Estèban.

Das alles ändert sich jedoch als seine Freundin Paloma, Estèbans Schwester, vermisst und kurze Zeit später Tot und misshandelt aufgefunden wird.

Nun will Kelly C. Herausfinden was und warum dies mit seiner Freundin passiert ist. Auch die Polizisten Sevilla und Enrique Palencia versuchen den Fall aufzuklären.

 

Die Story braucht ein wenig bis sie richtig in Gang kommt und macht viele Ausschweifungen, die aber nicht vom Thema ablenken. Desweiteren ist die Geschichte leicht und flüssig zu lesen und die darin vorkommenden spanischen Wörter und Sätze sind nicht störend, die meisten lassen sich sogar ohne kenntnisse, nur aus dem Kontext heraus „Übersetzen“.

Es steckt viel Gewalt und Brutalität in der Geschichte, ist aber keineswegs unpassend und zeigt einfach nur mit welcher routinierten Grausamkeit das alles passiert.

Der Verlauf, die Orte und die Situationen sind detailreich beschrieben was ich leider bei den Personen ein wenig vermisst habe.

Bis zur mitte wird die Geschicht aus der Sicht von Kelly erzählt und danach überwiegend von Sevilla. Beide haben ihre eigenen Päckchen zu tragen, beide male ist es tragisch und doch hat man mehr Mitleid als das wirkliche Sympathie entsteht.

 

Ich finde das Buch von Sam Hawken sehr gelungen und hoffe das noch weitere Folgen werden.

Die, die gerne Kriminalromane lesen werden mit Sicherheit nicht enttäuscht.

 

Die vergebenen 3 Sterne von der LP werden nun um 2 erweitert.

 

5 von 5 Sternchen

 

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_ **Wer alles Perfekt haben und stets Perfekt sein will, wird Perfekt unglücklich.** _