Ein sympathischer Kommissar in dunklen Zeiten

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marinheira Avatar

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Die Stimmung ist durchgängig bedrückend. Das Bedrohungsszenario durch die einmarschierenden Deutschen in Paris, die Opfer, die an Chlorgas erstickt sind und die Beschreibungen eines leeren und grauen Paris lassen kaum Freude beim Lesen aufkommen, sind aber sprachlich phantastisch umgesetzt. Ich hatte Gänsehaut.

Für bessere Laune sorgen wiederum die Protagonisten, allem voran der ermittelnde Inspector Giral, aus dessen Perspektive der Roman verfasst ist. Er ist mir von Beginn an sympathisch, scheint seinen eigenen Kopf zu haben und wirkt angesichts der Umstände recht locker. Auch die anderen Charaktere sind allesamt gut beschrieben, sodass die Mode und die Verhaltensweisen der damaligen Zeit lebendig werden. Erste Möglichkeiten und Grenzen der damaligen Ermittlungsarbeit werden ebenfalls deutlich und faszinieren mich als Krimileserin sehr.

Von dem Kriminalroman erwarte ich eine dunkle, aber gut konstruierte Kriminalgeschichte, die historische Begebenheiten aus der Zeit der Pariser Besatzung aufnimmt. Inspector Giral scheint starrköpfig zu sein und wird sich vermutlich einigen Ärger mit den Deutschen einhandeln, was für Auflockerungen der finsteren Atmosphäre sorgen sollte.