Unterhaltsamer Kriminalroman

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schnukilein1904 Avatar

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Inhalt:
Arno Bussi ermittelt in seinem 2. Fall wieder in seiner Heimat Tirol.
Ursprünglich im ersten Fall als Strafe von Wien nach Tirol beordert, kehrt er nach Auflösung einer schwierigen Geschichte als Held zurück nach Wien. Doch kaum dort angekommen beordert ihn der Innenminister wieder zurück nach Tirol um einen 5 Jahre alten Fall am Lärchensee aufzuklären.
Ein Fall der ohne rechten Ansatz beginnt und zusätzlich auch noch mit politischen Verstrickungen zu tun hat. Ein Wirt ist vor 5 Jahren scheinbar im See ertrunken. Mittlerweile ist ein lokaler Unternehmer daran interessiert aus diesem See das nächste Sommerparadies zu machen.
Arno beißt sich bei der Ermittlung des Falles die Zähne an den sehr schweigsamen Dorfbewohnern aus. Und wie das so auf dem Land ist, haben Mordfälle etwas mit den lokalen Familien vor Ort zu tun.
Plötzlich taucht neben einer einsamen Demonstrantin noch eine weitere Leiche auf, was den Fall wieder in ein aktuelleres Licht rückt und eine überraschende Wendung bringt. Aus diesem Grund wird Arno in der Auflösung des Falles dann auch von einer Kriminalbeamtin aus Innsbruck unterstützt, die zu allem Überfluss auch noch eine gebürtige Berlinerin ist.

Meinung:
Generell liest sich das Buch kurzweilig und flüssig, und auch der Titelheld ist eine sympathische Figur, die ab und an mit sich selbst mehr Probleme hat als mit dem Fall an sich. Insofern ist der Held gezeichnet wie viele Kriminalkommissare. In vielen Bereichen ist es als Satire auf das Genre- der Kriminalromane sehr gut angelegt, alles ist eine Spur zu überspitzt und ist deshalb gerade komisch. Natürlich gibt es politische Verstrickungen, eine sagen wir mal Love-Story, eine Ermittlerin die in Tirol dann auch noch eine Piefke-Deutsche ist.
Die Story an sich ist für eine Kriminalstory authentisch und realistisch angesetzt, denn auch im wahren Leben ist es selten so dass eine ganze Ermittlerriege mit Top-Leuten auf einen Cold-Case angesetzt wird. Arno Bussi ist erstmals auf sich alleine gestellt und kommt wenig voran. Auch dass sich die erste Hälfte des Buches zwar kurzweilig liest, aber an Handlung wenig voranschreitet ist, in diesem Kontext gesehen realistisch. Alte Kriminalfälle mit wenigen Hinweisen werden eben nicht in einem Tag gelöst wie uns im Fernsehprogramm oftmals vorgegaukelt wird.
Auch der erste Roman von Arno Bussi steckte schon voller Klischees und beleuchtete auf satirische Art und Weise das Leben (und das ungewöhnliche Sterben) auf dem Land.
Allerdings hatte ich den ersten Roman als Hörbuch im Auto gehört, und hier war es ganz unterhaltsam und angenehm, da die Story nicht hochkompliziert und zudem lustig und gut gesprochen war. Als Buch wirkt es ab und an recht bemüht und man fragt sich an welcher Ecke jetzt noch ein wenig Klischee dazu gepackt werden könnte. Der Schreibstil an sich ist aber durchaus lustig und man wird unterhalten.
Alles in allem gut, kann man die Reihe und auch nur dieses eine Buch als unterhaltende Kriminalstory lesen. Das Buch besticht durch seine Komik, große Spannung ist aber leider längere Zeit in der Story nicht zu erwarten. Man hätte sich zeitweise ein paar kniffligere Handlungsstränge gewünscht.