Die Toten von Sandhamn

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"Die Toten von Sandhamn" von Viveca Sten ist der dritte Teil um den Ermittler Thomas Andreasson und seiner Jugendfreundin Nora.

Nach dem die junge Lina nach einem Besuch bei ihrer Freundin nicht nach Hause kommt, wird Thomas auf die Schäreninsel gerufen, um die Ermittlungen aufzunehmen, leider ohne Erfolg.

Nora erfährt auf einer Party, dass ihr Mann sie betrügt. Um sich Gedanken über die Zukunft machen, verbringt sie die Winterferien mit ihren Söhnen in ihrem Ferienhaus auf Sandhamn. Beim Spielen finden die Kinder einen abgetrennten Arm, der leider zu Lina gehört. Nun beginnt die Suche nach dem Mörder.

Daneben wird der Leser mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit von Sandhamn genommen. Gottfried der eine schwere Kindheit hatte, will seine Kinder einmal besser behandeln. Aber stattdessen wird aus ihm ein ebenso brutaler und unbarmherziger Mann wie sein Vater es war. Nur seine Tochter Kristina wird von ihm geliebt und verwöhnt. Der ältere Sohn Thorwald hingegen leidet unter den Wutausbrüchen des Vaters, der sein Handeln mit Gottes Worten rechtfertigt und nichts Falsches daran erkennen kann.

Danach wechselt die Geschichte immer zwischen den Ermittlungen auf Sandhamn um den Fall Lina und der Geschichte des jungen Thorwald. 

Auch wenn man die beiden Vorgänger um Nora und Thomas nicht kennt, ist das nicht so schlimm. Hier geht es eher um die Ermittlungen um die verschwunde Lina und Thorwald und wie die Geschehnisse aus der Vergangenheit Einfluss auf das heutige Leben und Handeln von Menschen haben kann.

Viveca Sten schafft es, den Leser von Anfang an gefangen zu nehmen. Dies geschieht meiner Meinung nach auch durch die recht kurzen Kapitel und den einfachen Schreibstil. Sten verbindet die beiden Handlungsstränge gut miteinander und bis zum Ende rätselt der Leser mit, wer der Mörder ist und welches Motiv er hat. Der Autorin gelingt es auch gut, ortsfremden Lesern das Leben damals und heute auf den Inseln näher zu bringen.

Das offene Ende weist darauf hin, dass dies nicht das letzte Treffen mit Thomas und Nora war.

Insgesamt fand ich diesen Krimi sehr nett. Auch ohne viel Blut kann man seine Leser fesseln. Ein Manko ist aber das Cover. Hier wird ein verträumter Eindruck von der Insel vermittelt, wie es wohl eher im Sommer ist. Aber die Geschichte findet im tiefsten Winter statt, wo alles zugeschneit ist. Hier hätte man eher ein winterliches Bild wählen sollen.

dingsbaer