Eine Insel voller Geheimnisse

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elke17 Avatar

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Viveca Sten erzählt in "Die Toten von Sandhamn" gleich drei Geschichten, die sie allerdings unterscheidlich gewichtet, was natürlich auch aus ihrer Relevanz für die Krimihandlung resultiert:

Die Ausgangssituation der Haupthandlung: Das ist zum einen das verschwundene Mädchen Lina, wohnhaft auf der kleinen Insel Sandhamn, die ihre Freundin Louise besucht hat, gegen 22 Uhr sich auf den Heimweg machte, aber nie zuhause ankam. Und ihre Mutter Marianne ist der Verzweiflung nahe. Vier Monate später ist Lina noch immer verschwunden und die Fernsehsendung "Vermisst" scheint für ihre Eltern sowie für die Polizei, vertreten durch Thomas Andreasson, der letzte Rettungsanker. Der Stockholmer Polizist kann die Verzweiflung von Linas Eltern nachvollziehen, denn seine kleine Tochter verstarb mit drei Monaten am plötzlichen Kindstod.

Eine Nebenhandlung, die die Anwesenheit der zweiten Hauptfigur Nora auf Sandhmn erklärt: Die zweite Geschichte beschreibt die zerrüttete Ehe von Nora und Henrik, die ein Sommerhaus auf Sandhamn haben. Nora erfährt durch Zufall auf einer Party, dass ihr Mann Henrik, der als Arzt arbeitet, eine Affäre mit der Krankenschwester Marie hat. Völlig außer sich teilt sie ihrem Mann mit, dass sie die Scheidung möchte und fordert ihn auf, aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen. Mit den beiden Söhnen Adam und Simon plant Nora deshalb, den Sommer auf Sandhamn im Schärengarten zu verbringen.

Die Vergangenheit als Erklärung für die Gegenwart: Sandhamn im Jahre 1899, in dem die Beziehung zwischen dem Jungen Gottfrid und seinem todkranken, an Schwindsucht leidenden Vater geschildert wird. Der Vater, der früher wohl seine Familie mit harter Hand führte, liegt im Sterben, und der Junge muss als Fischer für den Lebensunterhalt der Familie sorgen. Der Leser begleitet den Jungen von der Kindheit bis ins juge Erwacsenenalter.

Eine tolles Buch! Die Autorin schildert sehr anschaulich sowohl ihre handelnden Personen, deren Gefühle als auch die entsprechende Umgebung. Fast glaubt man sich als Leser in die Geschichte hinein versetzt.

Mir hat der Aufbau sehr gut gefallen - vor allem fand ich es sehr gelungen, wie die Autorin die einzelnen Fäden am Svchluss zusammengefügt und die Geschichte "rund" und schlüssig gemacht hat.