Guter Sommerkrimi

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bidisch Avatar

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Die etwa zwanzigjährige Lina verschwindet auf der Schäreninsel Sandhamn und lässt ihre Mutter und Freunde verzweifelt zurück. Die Polizei sucht die ganze Insel ab, aber sie finden Lina nicht, weder tot noch lebend. Auch der Aufruf in einer Fernsehsendung über vermisste Personen ist nicht erfolgreich.

Die mit einem Arzt verheiratete Nora erfährt zufällig auf einer Party, dass ihr Mann sie mit einer Krankenschwester betrügt. Sie gibt ihm den Laufpass und reist mit ihren beiden Söhnen zu ihrem Haus auf Sandhamn, um Abstand zu gewinnen. Ausgerechnet die beiden Jungs machen einen grauenhaften Fund.

Der dritte Handlungsstrang spielt weit in der Vergangenheit, nämlich ab 1899. Der elfährige Gottfrid muss aufgrund der Krankheit seines Vaters (Schwindsucht) für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgen. Als er später eine eigene Familie hat, werden hier in Rückblenden immer wieder das Leben damals und die Schwierigkeiten beschrieben.

Die Autorin versteht es, den Leser von Beginn an zu fesseln und für die Geschichte zu begeistern. Es stellen sich einige Fragen: Was ist mit Lina passiert? Wie geht es mit Nora und ihrer Ehe weiter? Warum ist Gottfrid gegenüber seinem Vater so zurückhaltend? Und schließlich die Frage: Wie hängen die drei Geschichten miteinander zusammen und wie schafft es die Autorin, das Ganze zu einer Geschichte zusammenzufügen?

Die Auflösung erfolgt erst ganz am Ende des Buches. Der Krimi ist sehr flüssig geschrieben und gut zu lesen. Was ich etwas vermisst habe, dass über die vermisste Lina und ihre Familie eigentlich nur sehr am Rande geschrieben wird. Erst ganz am Schluss erfährt man etwas über die Familie und die Zusammenhänge und kann so das Ganze verstehen. Insgesamt ein lesenswerter Krimi mit überraschendem Ende.