Schöner Krimi aber mäßig spannend

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jones79 Avatar

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Auf der Schäreninsel Sandhamn ist die junge Lina Rosén verschwunden. Die Eltern glauben nicht, dass sie tot ist. Kommissar Thomas Andreasson ermittelt in diesem Fall. Wichtige Hinweise erhält er von seiner Jugendfreundin Nora, die nach einer Affäre ihres Mannes zusammen mit ihren beiden Söhnen auf die Insel „geflüchtet“ ist. Nicht zuletzt sind es ihre Kinder die beim Spielen im Wald eine grausame Entdeckung machen...

In einem weiteren Handlungsstrang geht es um den jungen Thorwald der etwa 100 Jahre zuvor auf Sandhamn gelebt hat. Thorwald hat sehr unter den Wutausbrüchen seines Vaters zu leiden. Man lernt diesen Jungen von Geburt an kennen und leidet mit ihm. Ich muss sagen, dass mich dieser Teil des Buches weit aus mehr fasziniert hat, als der eigentliche Hauptteil, in dem es um die Suche nach dem verschwundenen Mädchen geht. Die Ermittlungen laufen zäh, vor allem am Anfang gibt es wenige Anhaltspunkte. Richtige Spannung kommt bei dem Ganzen leider nicht auf, ich hätte das Buch in diesem Teil immer gerne weggelegt, aber die anschließende Erzählung über Thorwald und das Leben auf der Schäreninsel vor 100 Jahren hat das Ganze wieder wett gemacht. Frau Sten scheint diesbezüglich gut recherchiert zu haben, um den alten Schärengarten wieder aufleben zu lassen. In diesen Handlungsstrang konnte ich wunderbar eintauchen und die Szenen haben sich wie ein Film vor meinen Augen abgespielt. Es war sehr schön und spannend die Geschichte von Thorwald zu lesen, vor allem dann, als er sich unsterblich in die schöne Karolin verliebt hat. Da möchte man nur noch wissen, wie es weitergeht und am liebsten gar nicht mehr zurück in die Gegenwart.

 

Alles in allem würde ich sagen, ein durchschnittlicher Krimi aber mit einer wirklich tollen Atmosphäre. Ein schöner Schmöker für diejenigen, die lieber zu einem ruhigen u. unblutigen Krimi greifen!