wie gewohnt - ruhig aber schön

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harakiri Avatar

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Schon allein das Cover hat 5 Sterne verdient. Die Landschaftsaufnahme wirkt so richtig stimmig. Wobei: das Buch spielt eher im Winter, da hätte es auch eine Winterimpression sein dürfen.

Ein Mädchen verschwindet spurlos, eine Frau kommt hinter die Affäre ihres Mannes und verlässt ihn, ein kleiner Junge wird von seinem Vater nicht geliebt, nur misshandelt. Viveca Sten greift hier allerlei Fäden auf, ohne diese zu verheddern. Parallel laufen die zwei Handlungen in der Gegenwart und die in der Vergangenheit ohne dass es störend wirkt. Der Leser bekommt von der Vergangenheit immer nur kleine Häppchen präsentiert und grübelt das gesamte Buch über wie wohl die beiden Handlungen zusammenführen. Meisterhaft gelingt es der Autorin, die beiden Handlungen am Ende aufzuklären.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch sehr schnell. Eigentlich schade, weil es so gut ist. Man hätte gern noch mehr gelesen. Die Charaktere sind liebenswert und sympatisch, jedenfalls die meisten, die Handlung ist stimmig und in sich abgeschlossen. Das Leben auf den Schären jetzt und vor 100 Jahren wird so lebendig dargestellt, dass es richtig Spaß macht, das Buch zu lesen.

Wer viele blutige Einzelheiten oder einen Serienmörder erwartet ist bei der Autorin falsch, wer schöne, stimmige, ruhige Krimis mit genau der richtigen Spannung erwartet - dem sei die Autorin wärmstens ans Herz gelegt.