beschauliches Veere?

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Die Toten von Veere ein Krimi, der im niederländischen Zeeland spielt, eben im beschaulichen Veere, dass sicher viele Deutsche als Touristenort kennen. So wunderschön Ort und Umgebung sind, so dunkel ist der Fall. Liv de Vries, nach einem tragischen Fall in der Großstadt, versetzt aufs Land, wird auf einen Vermisstenfall angesetzt. Zusammen mit der neuen Kollegin Noemi Bogaard begibt sich Liv auf die Suche. Doch schnell wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Was einfach aussieht, stellt sich natürlich vielschichtiger und kompliziert heraus. Der aktuelle Vermisstenfall führt zu einer anderen, älteren Vermissten. Einer jungen Frau, Esmer, aus dem Surinam, was bis 1975 noch Niederländisch Guyana war. Auch aktueller Rechtsextremismus scheint allgegenwärtig und warum sucht man überhaupt aus der rechten Szene den bewußten, vermissten Rob van Loon. Die Vergangenheit der deutschen Besatzung spielt in einem zweiten Erzählstrang auch eine wichtige Rolle. Der Fall bleibt unvorhersehbar und spannend und so mancher „guter Charakter“ entpuppt sich als „Miesling“. Die meisten Charaktere sind vielschichtig und gut durchdacht. Was leider etwas anstrengender zu lesen ist, sind die verschiedenen Erzählstränge. Ein „coosy Krimi“, wie ich sie sonst gern lese, ist dieser eher düstere Kriminalroman nicht. Aber wer gern spannende, aktuelle Krimis liest, ist hiermit gut beraten.