Grausamer Fall in schöner Kulisse

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chabli Avatar

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Liz de Vries, eine niederländische Kriminalermittlerin, wird wegen umstrittenen Schusswaffengebrauchs im Dienst vorerst nach Zeeland versetzt, um dort einen Vermisstenfall in Veere aufzuklären. An ihrer Seite wird Noemi Bogaard, eine junge Ermittlerin mit Migrationshintergrund, gestellt und gemeinsam versuchen die beiden Frauen, den Fall zu lösen. Dabei dringen sie immer weiter vor und stellen Verbindungen zu einem 10 Jahre zurückliegenden Fall und Vorfällen aus dem Jahr 1944 her .

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Obwohl ich noch die Gegend besucht habe, hatte ich permanent ein Bild vor Augen und konnte mir aufgrund des spannenden und plastischen Schreibstils immer alles vorstellen. Die Figuren besitzen genug Tiefe und selbst zu den Nebenfiguren entwickelt man nach kurzer Zeit Sympathien – oder eben Abneigungen. Trotz der 500 Seiten kam kein einziges Mal Langeweile auf, sondern nur Vorfreude darauf, schnell weiterlesen zu dürfen. Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Kollegin Noemi zu stark als Nebenfigur dargestellt und regelrecht farblos ist. Die war die Einzige, zu der sich keine Verbindung herstellen ließ. Durch den letzten Satz des Buches bin ich sehr gespannt, wie der zweite Band sein wird, den ich mir definitiv auch zulegen werde.

Dieser Krimi ist realistisch, nimmt Bezug auf die aktuellen politischen Aspekte und fesselt, obwohl es kein großes Blutvergießen gibt. Jeder, der diese Literatur oder die Niederlande mag, wird das Buch lieben. Ich gebe eine klare Empfehlung