Sehr gut geschriebener, "dichter" und spannend erzählter Krimnalfall

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stephan Avatar

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"Die Toten von Veere" ist ein gelungener Krimi. Er hat ein interessante und spannende Geschichte, die Stränge aus der Vergangenheit mit der Gegenwart zum Ende des Zweiten Weltkrieges verbindet.

Dem Autor gelingt es in einem Schreibstil, der spannend erzählend einen Plot entwickelt, bei dem erst am Schluss klar wird, wer der Täter ist und wie alle Puzzleteile zusammenfinden. Maarten Vermeer, Pseudonym eines deutschen Schriftsteller, zeichnet sämtliche handelnden Figuren als vielseitige und tiefgründige Charaktere. Besonders die Mittelpunkt stehende Ermittlerin Liv de Vries, wird in ihren beruflichen wie privaten HIntergründen und Kontexten zur sympathischen Protagonistin. Auch die Gerichtsmediziner Ann-Remie sowie Livs Assistentin Noemi bereichern in ihrer authentischen Art die Handlung. Besonders zu erwähnen ist, dass auch die vielen Nebenakteure so dargestellt werden, dass sie einen teils düsteren, teils zu einem Schmunzeln führenden Beitrag in den Erzählungen leisten und damit ein besonderes Merkmal der Geschichte bilden.

Der Schreibstil führt dazu, dass man das Buch - trotz 575 bedruckten Seiten - nicht zur Seite legen und weiterlesen möchte. Langeweile oder inhaltsleere Passagen tauchen aufgrund der durchdachten Anlage der Geschichte nicht auf.

Interessant ist das Buch auch deshalb, weil der Autor einen Teil der Niederlande mit einer Geschichte präsentiert, der für viele Leser/innen vermutlich bisher nicht zu den bekannten gehört. Ausgehend von der deutschen Besatzungszeit zum Ende des Zweiten Weltkrieges erfahren die Leser auch etwas über gesellschaftliche Entwicklungen in der niederländischen Gesellschaft, wie etwa der Umgang mit Fremden und der eigenen Haltung zu ihnen.

Wer Krininalfälle mit Verwicklungen und das Eintauchen in menschliche Abgründe der Täter beim Lesen mag sowie an geschichtlichen Hintergründen der Region interessiert ist, dem sei die unterhaltsame, kurzeweilige und dabei spannende Geschichte über "Die Toten von Veere" empfohlen.