Spannung ohne Ende

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misspider Avatar

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Ein Krimi von dieser Länge? Da bin ich eigentlich immer skeptisch, aber die Geschichte - eine Vermischung eines aktuellen Falles mit der Vergangenheit - klang einfach zu interessant, als dass ich an dem Buch hätte vorbeigehen können. Und es hat sich wahrlich gelohnt: von Anfang bis Ende wird die Spannung hochgehalten und es war keine Seite zu viel. Die Charaktere sind eingängig, auch wenn Liv de Vries sich mit ihrer impulsiven Art mehr als einmal in die Bedrouille bringt. Auch dass die Gerichtsmedizinerin ihre Kompetenzen überschreitet und in die Ermittlungen einsteigt, entspricht vielleicht nicht ganz der Realität. Andererseits schafft es diese geballte Frauenpower, Licht ins Dunkel gleich mehrerer ungeklärter Todesfälle zu bringen, daher war ich gewillt ein Auge zuzudrücken, das Buch war einfach zu spannend.
Der Wechsel mit den Kapiteln aus der Vergangenheit hat noch eine zusätzliche inhaltliche Komponente ins Spiel gebracht, die fast wie ein zweiter Bonus-Roman wirkt und durchaus ein eigenes Prequel-Buch ergeben hätte. So wurde der Roman um eine weitere interessante historische Geschichte bereichert, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart spürbar waren und wesentlich zum aktuellen Fall dazugehörten.
Fazit: ein sehr verschachtelter, aber gut durchdachter Krimi mit handfesten Charakteren, der Lust auf mehr macht.