Minaturen der Menschlichkeit

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laleli Avatar

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Das Schönste an Läckbergs sehr gelungenem Krimi ist nicht die Kriminalgeschichte, die schon durchaus spannend anfängt und dann gegen Ende des Buches wirklich atemberaubend wird. Was mir an den "Totgesagten" besonders gut gefällt, sind die liebevollen Personenbeschreibungen, die von einer genauen Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis der Autorin zeugen: Familie, Liebe und Ehe, lesbische Beziehungen, überforderte Mütter, Alkoholmissbrauch, tragische Schickalsschläge, Pubertätswirren, spätes Glück und tiefe Enttäuschung, Camilla Läckberg ist nichts Menschliches fremd und sie fürchtet sich nicht vor den Abgründen, die in uns allen schlummern. Im Gegenteil, sie beschreibt sie mit so viel Toleranz und Empathie, dass man glaubt, sie hätte das alles selbst erlebt.

Man legt das Buch aus der Hand und ist nicht nur sehr gut unterhalten worden, sondern hat auch wieder einmal gezeigt bekommen, was das Wichtigste im Leben ist: Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit. Gute Unterhaltung und ein gutes Gefühl, was will man mehr?