Ein Funken Hoffnung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
graciela Avatar

Von

Beate Maly hat mit „Die Trümmerschule - Zeit der Hoffnung“ wieder ein großartiges Werk geschaffen.

Die junge, jüdische Lehrerin Stella kehrt nach dem Zweiten Weltkrieg in ihre zerstörte Heimatstadt Wien zurück. Sie wird als Lehrerin im Lindengymnasium angestellt und versucht ihre fortschrittlichen Methoden einfließen zu lassen, wodurch sie auch auf manchen Gegenwind stößt. Während sie versucht ihre SchülerInnen zur Aufarbeitung zu bewegen, muss sie sich ihren eigenen Traumata stellen.

Das Buchcover ist liebevoll gestaltet und zeigt ganz klar, dass Stella sich auf eine Augenhöhe mit den Kindern begibt und sie mit ihrer großherzigen Art sofort abholt. Ein Bild von ihr, dass durch die Geschichte und ihre Taten noch weiter veranschaulicht wird.
Die Protagonistin ist sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Man kann sich in ihre Gefühlswelt hineinversetzen, wodurch man mit ihr weint, mitfiebert und sich freut. Das Buch regt wirklich stark zum Nachdenken an über die Zeit direkt nach dem Krieg. So viel Zerstörung, Entbehrung und Traumata, was schon die Kleinsten erleben musste und kein Raum der geboten wurde, um dies aufzuarbeiten. Doch Stella gibt ihnen neue Hoffnung. Obwohl ihr die Rückkehr in vielen Punkten erschwert wird, kämpft sie für ihre Werte und will den SchülerInnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Denn nur wer aus der Vergangenheit lernt, kann für die Zukunft etwas bewirken. Sie selbst kämpft dazu ebenso mit den Geistern ihrer Vergangenheit. Aber da sie sich deren bewusst ist, kann sie sich ihnen auch stellen und mit ihrer Aufarbeitung beginnen. Stella ist eine ganz starke, mutige, fortschrittliche und kluge Frau.
Wie vom Schreibstil der Autorin gewohnt, liest sich die Geschichte wunderbar flüssig und spannend. Ein richtiger Pageturner.

Dieses bewegende Buch ist zu einem meiner Lieblingsbücher geworden und der zweite Teil ist bereits vorbestellt.