Rückkehr nach Wien

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enzian Avatar

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Das ansprechend gestaltete Cover bildet einen perfekten Einstieg in die Erzählung. Ich habe schon einige Bücher von Beate Maly mit Begeisterung gelesen. Die Handlung ihres neuen Romans hat die Autorin in Wien unmittelbar nach dem 2.Weltkrieg angesiedelt. Der jüdische Lehrerin Stella kehrt aus dem englischen Exil nach Wien zurück. Zum Glück erwartet sie dort ihre treue Freundin Feli. Stella findet eine Anstellung am Lindengymnasium, ist aber dort aufgrund ihrer fortschrittlichen Erziehungsmethoden sowie ihrer jüdischen Herkunft Anfeindungen anderer Lehrkräfte ausgesetzt.

Der Einstieg in den Roman ist spannend, Beate Maly beschreibt eindrucksvoll und sehr bildhaft die komplizierten Verhältnisse in der vom Krieg gezeichneten österreichischen Hauptstadt. Die Not der Menschen, vor allem der Kinder, nimmt einen großen Teil der Erzählung ein. Hinzu kommen Vorurteile und Anfeindungen einst regimetreuer Lehrer. Für die immer noch engagierte Sozialdemokratin Stella ist das alles sehr schwer zu ertragen. Sie würde am liebsten das gesamte Schulwesen verändern. Ich habe ihren Mut bewundert und ihre Entschlossenheit, sich gegen ihre Widersacher durchzusetzen und neue Wege zu betreten. Die Autorin hat mit Stella und Feli sowie den Schülern Norbert und Peter sympathische und authentische Charaktere beschrieben. Das Thema Reformpädagogik ist ihr auch in diesem Roman ein Anliegen. Ich vergebe fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.