Morden nach Opern

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heike lohr Avatar

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Von der ersten Zeile an bin ich in den Bann geschlagen. Die Leseprobe bildet eine Ringeinheit: Am Anfang steht der Mord, die Dame am Rand der Badewanne plant ihn kaltblütig nach langem Unterdrücktwerden, Leiden und immer nur eine lächelnde Hülle sein. Was das zukünftige Mordopfer mitder berühmten Sängerin Maria Fiore gemeinsam hat, bleibt offen, allerdings will sich die Täterin von der Sängerin und der Erinnerung an sie befreien. Darum will sie auch deren Töchter töten. Darauf folgt der spannende Szenenwechsel, der gekonnt und kritisch in der Ich-Erzählform die frisch gebackene Polizistin Carlotta Fiore verunsichert an ihrem ersten Tag bei der Polizei zeigt. Mobbing und Spötteleien erlebt sie massiv, bis ihr Freund auftaucht und sie vor der Meute auf den Mund küsst, bis ihr alter Bekannter Hannes - endlich nach einer Verletzung (?) von den Toten auferstanden die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie kommen dann mit ihrem erstem Auftrag in eine Wohnung, in welcher ein Mann in der Badewanne Selbstmord mit einem eingeschaltenen Fön, den er in die Wanne fallen ließ, begangen hat. Carlotta hat ihre Zweifel - so auch die Leserinnen und Leser. Eindeutig ein Krimi für mich, weil ich Österreich mag und dieser in Wien spielt. Lustig erzählt und gut konstruiert ist es ein in die menschlichen Abgründe blickender Krimi mit viel typisch österreichischen Humor.