Authentischer Roman

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Die Unbestechliche von Maria von Welser und Waltraus Horbas unterteilt sich in drei Teile, wovon jeder mit Zeitungsausschnitten zu dem jeweiligfolgenden Zeitabschnitt beginnt.
Dies hilft dem Leser die Atmosphäre der Zeit nachzuempfinden und die Geschehnisse einzuordnen.

S. 49 "Es ging um die Kunst des Weglassens - von Informationen oder Details einer Information, womit eine Aussage komplett verändert werden konnte. Folglich konnte auch eine scheinbar neutrale Meldung in eine Geschichte verwandelt werden, wenn man es darauf anlegte"

S.71 "Wir erfinden uns unsere eigene Wirklichkeit, indem wir die Tatsachen mal so, mal nach einem anderen Muster stricken. Und was hilft? Misstrauen."

S. 107 "Ihre eigene Welt fächerte sich in klangvolle Wörter und Sätze auf, die die Wirklichkeit möglichst differenziert beschrieben."

Die 21-jährige Alice weiß schon als Kind, dass Journalistin werden will. Als Frau in den 60ern ist dies jedoch kein leichtes Vorhaben. Sie wird mit zahlreichen Widerständen konfrontiert - sowohl im Geschäfts- als auch im Privatleben.

Die von Waltraud Horbas hervorragend gezeichnete Geschichte um Alice basiert auf den persönlichen Erinnerungen von Maria von Welser. So hat der Leser das Gefühl einen authentischen Tatsachenbericht zu lesen. Die bildhafte Sprache der Autorin ist ein Genuss und ich kann diesen Roman nur jedem ans Herz legen.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5