Ganz gut gelungen

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naliest07 Avatar

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1968 ist Alice, die Hauptprotagonist im Roman gerade 21 Jahre, als sie eine begehrte Stelle bei einer lokalen Zeitung in München bekommt. Alice sieht sich fortan mit einer Welt voller Sexismus, Konkurrenzkampf und den allgemeinen Tücken des Alltags einer jungen Frau konfrontiert. Nur durch immensen Ehrgeiz schafft sie es, sich in der Welt des Journalismus durchzusetzen und sich immer weiter nach oben zu kämpfen. Neben diesen beruflichen Herausforderungen muss Alice sich zudem um ihre kleine Tochter kümmern, der Vater spielt lange Zeit keine Rolle.

Ich finde es sehr schön zu sehen, dass man auch ein gutes Buch schreiben kann, ohne diese Auflehnende Frauenrolle, die immer gegen die Männer geht und am Ende als Heldin rauskommt. Alice lehnt sich auch in einer Art auf, aber sie hat immer die Rücksicht und die Hauptsicht auf die anderen gerichtet. Sie macht nicht etwas, das ihr zwar mehr nützen würde, aber dann den anderen Schadet. Das Buch ist sehr wahrheitsgetreu geschrieben und Aufgebaut. Das ganze Setting und der Ablauf der Geschichte ist sehr gut geschildert, ohne dass noch viel dazu erfunden worden ist oder sogar verfälscht. Die Charaktere wirken auch sehr komplex und dadurch wirken sie sehr real. Allerdings muss ich sagen, dass ich die einen Entscheidungen von Alice nicht wirklich nachvollziehen kann, aber das ist nicht weiter störend.

Allerdings ist der Schreibstil nicht so meins. Ich bin immer wider eine Art steckengeblieben, da sich einige Passagen und Gespräche extrem unnötig in die länge gezogen wurden. Dadurch wurde es an einigen stellen sehr Langatmig.

Aber es ist definitiv eine Leseempfehlung für alle, die gerne ein bisschen mehr über die 70er erfahren wollen und dies aus Sicht einer aufstrebenden Journalistin.