Solide Geschichte

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jennyreads Avatar

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„Die Unbestechliche“ spielt in München und beginnt im Jahre 1968. Im Mittelpunkt der Handlung steht Alice, die es geschafft hat bei einem Lokalblatt ein Volontariat zu erhalten. Dort lernt sie das journalistische Handwerk, aber muss sich auch mit dem alltäglichen Sexismus auseinander setzen. Ihr cholerischer Chef ist dabei eine besondere Zumutung. Doch die Frauen der Zeitung halten zusammen. Die Situation spitzt sich jedoch zu als Alice eine Reportage über die Frau eines Politikers schreiben soll, die sich aber kurz darauf das Leben nimmt. Alice möchte der Frau endlich eine Stimme geben und ist bereit alles zu geben, um ihr Ziel zu erreichen.

Die Handlung konzentriert sich auf das Leben von Alice, welches der Leser in Episoden begleitet und dabei auch einen guten Überblick über die historischen Ereignisse von 1968 bis 1977 bekommt. Die Mondlandung, Olympia, der Kalte Krieg und die RAF sind dabei nur einige Themen die angeschnitten werden. In dieser Zeit arbeitet sich Alice von Volontärin immer weiter hoch und das in einer Zeit, in der es Frauen nicht leicht haben in der Berufswelt. Alice ist zudem alleinerziehende Mutter. Man merkt bereits, es werden sehr viele verschiedene Themen im Buch behandelt und ich muss zugeben, dass ich mich öfters gefragt habe wohin die Autorinnen nun mit der Handlung eigentlich hinwollen. Es werden viele historische Themen behandelt, die Unterdrückung der Frauen wird immer wieder in den Mittelpunkt gestellt ...aber irgendwie hat mir doch ein roter Faden gefehlt, der uns durch die Handlung führt. So hat sich die Handlung manchmal doch eher so angefühlt, als wüssten die Autorinnen nicht so ganz wohin mit ihrer Geschichte.

Alice ist eine sympathische Protagonistin, aber niemand der einem lange in Erinnerung bleibt. Und das ist auch mein größter Kritikpunkt an dem ganzen Buch. „Die Unbestechlichen“ ist nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Das Buch ist absolut mittelmäßig und sobald man mit der Geschichte durch ist, hat man die Hälfte schon wieder vergessen, einfach weil die Geschichte und die Charaktere nicht genug hervorstechen können um einen wirklich in Erinnerung zu bleiben. Es ist eine nette Lektüre für zwischendurch, aber ob ich wirklich eine Kaufempfehlung aussprechen würde weiß ich nicht.