Unabhängige Frau

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geerthi Avatar

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„Die Unbestechliche“ von Autorin Waltraud Horbas ist ein Roman über Alice Meissner. Bereits in jungen Jahren ist sie Mutter und arbeitet gleichzeitig bei einer bayerischen Lokalzeitung als Reporterin. Sie versucht ihr Bestes als Reporterin ernst genommen zu werden. Leider ist es nicht so einfach. Sie muss sich besonders durchsetzen, weil in der damaligen Zeit für eine Frau nicht gewöhnlich war als Reporterin zu arbeiten. Gemeinsam mit zwei Arbeitskolleginnen der Redaktion entwickelt sie eine Solidarität der Frauen. Auch privat setzt sie viel durch, indem sie ihr Mann verlässt und somit unabhängig von ihm sein möchte. Zudem ist sie noch eine alleinerziehende Mutter von Elena. Durch ihre Zielstrebigkeit, gelingt ihr in dieser frauenfeindlichen Atmosphäre ihr Leben zu meisten.
"Die Unbestechliche" handelt von Selbstbestimmung, Emanzipation und der Rolle der Frau in Beruf, Familie und Gesellschaft. Die Schwierigkeiten und Vorurteile, die es zum Teil auch heute noch gibt, sind nachvollziehbar geschildert und besonders prägnant ist, wie wichtig es ist, dass Frauen untereinander zusammenhalten und damit eine wirksame Front gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit aufstellen können. Es ist auch noch interessant, dass bestimmte Themen der damaligen Zeit wie Wirtschaftskrise, Inflation, Antisemitismus und Terror wieder oder immer noch so erschreckend aktuell sind. 
Insgesamt ist das Buch sehr angenehm zu lesen. Ich empfehle allen, die gerne Geschichten über Geschehnisse der 70er Jahre mehr wissen möchten. Ich gebe gerne 5 von 5 Sternen ⭐️!