Eine unterhaltsame Klassenfahrt – mit Luft nach oben

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jutsi Avatar

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Das Buch „Die unendliche Klassenfahrt“ finde ich nicht ganz so einfach zu bewerten und bin nach langem Überlegen bei 3.5 von 5 Sternen gelandet. Insgesamt handelt es sich um eine unterhaltsame Geschichte, die allerdings deutlich Luft nach oben hat, was die Tiefe angeht.

Zunächst mal das Positive: Das bunte, glitzernde Cover, die witzige Grundidee und die vielen Illustrationen konnten meinen Sohn zuerst sehr zum Lesen motivieren. Er ist fast 8 und liest erst seit kurzem Bücher für sich ganz allein. Er ist mit den einfachen, kurzen Sätzen gut zurechtgekommen. Auch das Verhältnis von Illustrationen und Schriftbild (und Größe) ist für Erstleser gut geeignet. Nach anfänglichem Enthusiasmus lies die Lesemotivation aber nach und wurden andere Bücher (sogar mit deutlich weniger Illustrationen) bevorzugt.

Ich habe das Buch auch selbst gelesen, um mir einen Eindruck zu machen, woran das lag. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die Geschichte trotz der tollen Grundidee mit dem magischen Schulbus relativ oberflächlich bleibt. Dies ist vielleicht auch mit dem Fokus auf Erstleser erklärbar, allerdings haben wir auch andere Erstleserbücher die viel fesselnder sind und einen besseren Spannungsbogen aufbauen.

In diesem Buch wurde sich darum bemüht eine diverse Klassengemeinschaft darzustellen, was ich als sehr positiv empfinde. Leider kommen aber so viele unterschiedliche Kinder vor, dass kein tieferes Bild einzelner Charaktere entsteht. Gerade für Erstleser ist es wohl schwer hier den Überblick zu behalten.
Auch die Handlung hat für mich nicht immer einen konsistenten und klaren Verlauf. Einige Aktionen der Kinder hätten auch noch eine kurze Einordnung vertragen können.

Insgesamt ein schönes Konzept, wirklich tolle Illustrationen aber einige Punkte bei denen man für einen Folgeband noch nachjustieren könnte.