Eine Weltreise

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davesp91 Avatar

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Wie wäre es, wenn man unsterblich wäre und sich immer mehr Wissen aneignen könnten. Was bei Goethes Faust schon funktioniert hier, wird in dem neuen Roman von Douglas Westerbeke neu interpretiert.

Aubrey ist dazu verdammt ein unsterbliches Leben zu führen und sich das ganze Wissen der Menschheit aneignen zu dürfen. Doch es gibt einen Haken...die junge Frau kann nirgends länger als 3 Tage an einem Ort bleiben, da sonst eine "Krankheit" droht und ihr Leben beendet wird. So muss Aubrey um die ganze Welt reisen, um Leben zu dürfen. Dabei wird sie von einigen interessanten Personen begleitet und auch wieder verlassen. Doch wird Aubrey irgendwann an ihre Grenzen stoßen und nicht mehr weiterreisen können?

Douglas Westerberg gelingt es meisterhaft, die Gefühlswelt seines Charakters darzustellen. Aubrey ist eine komplexe und authentische Figur, deren Handlungen und Emotionen nachvollziehbar und berührend sind. Westerbeke schafft es, seine Leser*innen in die inneren Konflikte der Frau hineinzuziehen.

Die Handlung ist durchweg spannend und bietet eine gelungene Mischung aus kulturell unterschiedlichen Situationen und emotionalen Momenten. Der Autor hat ein gutes Gespür dafür, wann er die Spannung anziehen und wann er die Atmosphäre mit einer Prise Emotionen aufwerten muss. Die Dialoge sind scharf und pointiert, was den Charakteren zusätzliche Tiefe verleiht und die Dynamik zwischen ihnen verstärkt.

Ein besonderer Pluspunkt des Buches ist die ehrliche und ungeschönte Darstellung der "Krankheit", und der Fragestellung des ewigen Lebens, ob es sich lohnt und wann man ggf. müde davon ist. Insgesamt ist " Die unendliche Reise der Aubry Tourvel" ein spannendes und ungewöhnliches Leseerlebenis, welche sich mit der Thematik Unsterblichkeit und Ewigkeit auseinandersetzt.