Reise eines Lebens

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poutschie Avatar

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Ein wirklich außergewöhnliches Buch, dass mich direkt in seinen Bann gezogen hat. Schon das Cover ist zauberhaft gestaltet. Mit seinem dunklen Blau und den goldenen und schwarzen Zeichnungen, die einer Reiseroute nachempfunden sind, erinnert es sehr an die Abenteuerromane um die Jahrhundertwende.

Die Geschichte folgt diesem Empfinden weiter: Aubrey Tourvel entführt den Leser in die Abenteuerreise ihres Lebens, in welchem Sie durch eine seltsame Krankheit gezwungen wird, ohne Heimathafen immer weiter zu Reisen. Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel sagen, da der Klappentext bereits einiges verrät und jede weitere Inhaltsangabe das Lesevergnügen stören würde. Soviel sei aber verraten: Man wird direkt zu Beginn in die Geschichte eingesogen und erfährt in Rückblicken wie es zu der Krankheit und den Reisen kam, nur um an anderer Stelle Einblicke in die Zukunft und künftige Reisen zu erlangen. Rasant wechseln die Schauplätze von Städten, Wüsten, Dschungel – dabei werden diese aber nie zu detailliert beschrieben. Nur diejenigen Schauplätze, die für Aubrey eine etwas tiefere Bedeutung gewinnen, werden ausführlicher beschrieben.

Ich habe dieses Buch in kürzester Zeit durchgelesen, da ich zum einen von dem Motiv „Reisen“ inspiriert war, zum anderen aber wissen wollte, wie es weitergeht und welche Auflösung für die mysteriöse Krankheit geboten wird. Wirklich gelöst wurde dieses Rätsel meines Erachtens nicht, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, es hinterließ eher eine philosophische Reflexion über die Definition von Heimat und „Ankommen“ vs. Reisefieber. Wie wichtig sind Freundschaften und Liebe? Wie wichtig sind Weggefährten? Wann kommt man zur Ruhe? Nichts desto trotz blieben auch einige lose Fäden der Geschichte bis zum Schluss nebulös wie z. B. die Bibliothek. Dies hat mich im Gesamteindruck aber weniger gestört.

Fazit: unbedingt Lesen!