Vom Leben und Reisen
Das Motiv vom ewigen Leben beschäftigt die Literatur schon immer, weil die Menschen sich angezogen fühlen von der kaum lösbaren Frage: Ist es ein Fluch oder ein Segen? Douglas Westerbekes Debütroman „Die unendliche Reise der Aubrey Tourvel“ ist zwar keine neue Ahasver-, Vampir- oder Highlander-Version über das ewige Leben, aber die Geschichte von einer Frau, die nie aufhören kann zu reisen, kann als eine neue und frische Variante dieses spannenden Dilemmas gelesen werden: Immer unterwegs sein und die ganze Welt kennenlernen? Das klingt doch nach einer überwältigenden Chance, sein Leben zu führen. Nie länger als etwa drei Tage an einem Ort bleiben zu können – von klein auf? Das wiederum klingt nach einer Tortur. Westerbeke nennt das, was seiner Protagonistin passiert, keinen Fluch, sondern eine Krankheit. So stellt es sich Aubry und ihrer Familie auch zunächst dar: Unter körperlichen Schmerzen, blutend und krampfend verlassen sie nach Hilfe suchend ihr Haus in Paris und bald wird klar, dass das Mädchen nicht wieder einfach zurück kann.
Das, was hier beginnt, ist eine Reise, die bald die Erde in einem Muster überspannen wird, das sich eigentlich nirgendwo kreuzen darf. Doch so ganz gradlinig verläuft Aubrys Weg nicht. Der Autor nähert sich dieser Eigenart des Wegs durch seine Erzählweise an, die nur in Teilen chronologisch ist, also mit Zeitsprüngen arbeitetet aber nie zu viel vorwegnimmt, sodass die Spannung bleibt. Was die Lesenden erwartet, ist ein routinierter Mix aus effektreicher Exotik, einigen kurzen heftigen Liebesgeschichten und mit Fortgang des Romans einer großen Portion Magie. So wird wahrscheinlich am Ende eher der Fantasiefreund auf seine Kosten kommen. Eine Reiseerzählung, die einem die Faszination der Stationen einer Weltreise näherbringt, sollte man als Lesender hier weniger erwarten. Westerbeke ist von Haus aus Drehbuchautor. So kann er mit einer lebendigen Erzählung punkten, auch wenn es als Filmstoff schwer denkbar ist. Insofern war es also die richtige Entscheidung, sich im Schreiben eines Romans zu versuchen. Ob das Dilemma der ewigen Reise am Ende gelöst wird? Das muss wahrscheinlich jeder für sich herausfinden.
Ach, und eins noch: Die äußere Gestaltung des Buches ist ziemlich gut gelungen und erinnert in moderner Variation ein bisschen an Erstausgaben von europäischen Abenteuerklassikern des 19. Jahrhunderts, wie von Jules Verne.
Das, was hier beginnt, ist eine Reise, die bald die Erde in einem Muster überspannen wird, das sich eigentlich nirgendwo kreuzen darf. Doch so ganz gradlinig verläuft Aubrys Weg nicht. Der Autor nähert sich dieser Eigenart des Wegs durch seine Erzählweise an, die nur in Teilen chronologisch ist, also mit Zeitsprüngen arbeitetet aber nie zu viel vorwegnimmt, sodass die Spannung bleibt. Was die Lesenden erwartet, ist ein routinierter Mix aus effektreicher Exotik, einigen kurzen heftigen Liebesgeschichten und mit Fortgang des Romans einer großen Portion Magie. So wird wahrscheinlich am Ende eher der Fantasiefreund auf seine Kosten kommen. Eine Reiseerzählung, die einem die Faszination der Stationen einer Weltreise näherbringt, sollte man als Lesender hier weniger erwarten. Westerbeke ist von Haus aus Drehbuchautor. So kann er mit einer lebendigen Erzählung punkten, auch wenn es als Filmstoff schwer denkbar ist. Insofern war es also die richtige Entscheidung, sich im Schreiben eines Romans zu versuchen. Ob das Dilemma der ewigen Reise am Ende gelöst wird? Das muss wahrscheinlich jeder für sich herausfinden.
Ach, und eins noch: Die äußere Gestaltung des Buches ist ziemlich gut gelungen und erinnert in moderner Variation ein bisschen an Erstausgaben von europäischen Abenteuerklassikern des 19. Jahrhunderts, wie von Jules Verne.