Ein äußerst spannender und mysteriöser Krimi

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ute54 Avatar

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Die Protagonistin des Werkes ist Grace eine pensionierte Mathematiklehrerin um die 70, die zwar
rational, aber vereinsamt und recht mutlos, da sie verwitwet ist, vor sich hin vegetiert und keinerlei Energie mehr verspürt, gegen ihren Istzustand anzukämpfen, denn sie hat den Sinn des Lebens verloren.
Jedoch wird alles anders, als sie einen Neustart auf Ibiza wagt, wo sie, ganz unerwartet, ein Häuschen von einer verstorbenen Bekannten erbt, deren Todesursache ungeklärt ist. Dort macht Grace eine faszinierende und äußerst beeindruckende Entwicklung durch, man könnte es schon als “Metamorphose“ bezeichnen, also eine Entwicklung mit Verwandlung.
Die Schönheit der Insel mit ihren Felsen und kleinen Sandstränden, lässt sie die Natur und die positiven Seiten des Lebens erfahren. Sie entdeckt aber auch die „Unmöglichkeit des Lebens“ und muss die eigene Wahrnehmung überprüfen, ihre Fantasie anstrengen und herausfinden, ob das Unmögliche doch ins Mögliche überführt werden kann. Dabei benutzt Haig mystische, paranormale, ja parapsychologische Elemente, die einen sehr aufgeschlossenen Leserkreis erfordern, der diese unglaublichen Dinge zulassen muss, denn sie sind unrealistisch, aber bereichernd, aufmunternd, ja einfach wunderbar.
Grace ist als eine sehr liebenswerte Person porträtiert, die authentisch wirkt, große Empathie ausstrahlen kann, aber auch gestört wirkt, denn sie empfindet Schuld, Trauer, Verlust und Kummer.
All das vermag Haig in seinem außergewöhnlichen Schreibstil zu verpacken. Humor und Trauer stehen nebeneinander und die teilweise kurzen Kapitel lassen einen durch das Werk fliegen. Vieles wirkt sehr sehr intensiv, gleitet aber nicht in das Kitschige ab.
Man lernt, dass man es einfach nur zulassen muss, glücklich zu sein.
Dazu trägt die farbenfrohe Darstellung der Insel auf der Innenseite bei und das stilisierte Cover, welches auch die Insel zeigt, Lebensfreude vermittelt, Sonnenschein und Sorglosigkeit.
Das Werk lässt einen über das eigene Leben nachdenken und nur das Lesevergnügen genießen, wenn man bereit ist, den „normalen“ Weg zu verlasen.