Surreale Reise

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sandrao86 Avatar

Von

Die Unmöglichkeit des Lebens – Matt Haig

Zusammenfassung:

Grace Winters, als analytische und faktenorientierte Mathematiklehrerin bekannt, findet sich Stück für Stück in einer Welt wieder, welche von ihrer derzeitigen Lebensrealität nicht entfernter sein kann. Sie trifft auf Menschen, denen sie nach alten Verhaltensweisen nie begegnet wäre und die sie aber nachhaltig zum Umdenken bewegen.


Meine Meinung:

Mit Grace Winters zeichnet Matt Haig eine durchaus realistische Protagonistin, welcher man sowohl Emotionen und Denken nachempfinden kann. Ihre anfängliche Skepsis dem plötzlichen Brief ihrer „Freundin“ gegenüber war ebenfalls nachvollziehbar. Ich habe auch gern gelesen, wie die Insel in all ihrer Schönheit und Extravaganz beschrieben wurde.

Doch ab der Passage als sich die nahende übermenschliche Kraft in die Geschichte gewoben hat, war für mich ein Punkt der leichten Verzweiflung erreicht. Nicht das ich solcher Art Erzählungen per se abwerten würde, aber in diesem Fall hat es den Lesefluss drastisch verringert. Es begann in endlose, detailreiche und für mich wenig interessante Ausschweifungen abzudriften. Den roten Faden des Romans habe ich an ums andere Mal verloren und nur sehr schwer wieder finden können.

Was sehr schade ist, denn in regelmäßigen Abständen schreibt Matt Haig wahnsinnig kluge und nachhaltige Sätze, die man sich gerne immer wieder durchliest und in Gesprächen jederzeit einbringen kann.

Sowohl Moral als auch Charakterentwicklung kann man nur positiv hervorheben. Nur leider rückt dies immer wieder in den Hintergrund. Dennoch mag ich den Schreibstil des Autor und werde auch weiterhin Bücher von ihm lesen.

Fazit:
Nichts für Matt-Haig-Einsteiger und auch sonst nur für Leser, welche sich sehr für Ibiza und übernatürliche Erscheinungen interessieren.