Überbordende Fantasie

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mike nelson Avatar

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Überbordende Fantasie. Und dabei fast schon ein wenig 'zuviel des Guten' - das ist mein Eindruck nach der Lektüre von Matt Haigs neuem Roman "Die Unmöglichkeit des Lebens". Wer Matt Haig kennt, der weiß in etwa, was ihn erwartet - nämlich Lebensklugheit und ein Schuss magischer Realismus. Nur diesmal spielen mächtige Wesenheiten aus einer anderen Welt, Portale in eine andere Welt und Weltrettungsabsichten der Aliens für unsere Welt eine Rolle - Handlungsort ist die Mittelmeerinsel Ibiza. Maurice, beunruhigt durch die aktuelle Lage der Welt und betroffen von persönlichen Verlusten wendet sich, weil er es irgendjemandem erzählen muss und nicht so richtig weiterweiß in seinem eigenen Leben, per Email an seine alte Mathematiklehrerin Grace Winters. Diese antwortet ihm schon bald und bietet ihm an, ihre Geschichte zu erzählen, in der Hoffnung, dass diese ihm in seinem Leben weiterhelfen wird. Und genau diese von Grace Winters erzählte Geschichte ist der Kern des Romans. Grace erbt völlig unerwartet ein Haus auf Ibiza - und zwar von einer ganz alten Bekannten, als Dank dafür, dass Grace sie in einer schweren Zeit zum gemeinsamen Weihnachtsfest eingeladen hatte. Grace, selbst schon über 70 und in ihren Alltagsroutinen gefangen, überlegt ob sie den Schritt wagen soll. Was sie dann natürlich tut (in Matt Haigs Romanen machen die Protagonisten stets eine Persönlichkeitsentwicklung durch). Auf Ibiza schließlich wird Grace durch die Magie uralten Seegrases mit übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattet und ehe sie sichs versieht zu einer Vorkämpferin zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichtes auf Ibiza; auch gewinnt sie den Kampf gegen einen nahezu ebenso mächtigen Bösewicht... und natürlich wird am Ende alles gut. Die Magie der Insel ist ziemlich gut beschrieben, die Message ist auch klar. Und vielleicht hat der Autor ja auch recht, dass unser Leben auf unserem Planeten ein besseres wäre, wenn wir der Magie wieder einen Platz in unserem Leben einräumen würden.