Die Arbeit des Erinnerns und Alterns

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wilde hummel 1 Avatar

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Der Versuch der Annäherung an die eigene Geschichte und die Geschichte einer vielschichtigen Familie ist Linn Ullmann auf eine besonders spannende und gut lesbare Art gelungen. Diese Biografie erscheint absolut wahrheitsgetreu und es bleibt dennoch unklar, wieviel reales Leben von Ingmar Bergmann, Liv Ullmann und eben Linn, die sich selbst als das Mädchen benennt, in diesem Buch beschrieben wird. Der Sommersitz der Familie in Hammars ist zugleich auch der zentrale Ort der Begegnungen. Der Vater als Filmschaffender, als Autor und eben auch als alternder Mensch, die Mutter als Schauspielerin und ruhelos reisend sind keine 'bürgerlich konservativen' Eltern, sondern vielmehr selbst noch Kind und suchend, geben dem Mädchen Einblick und Wissen darüber, wie ein Leben aussieht, in dem die Kunst (Film, Theater, Schreiben, Musik) über allem steht. Dennoch sind alle Protagonisten so liebevoll und ohne 'Abrechnung' beschrieben, dass diese (Auto)Biografie so spannend und rückblickend versöhnlich ist. Ein wunderbar intimer Einblick in eine prominente Künstlerfamilie.