Eine Autobiografie die keine sein soll

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Linn Ullmann ist die Tochter der Schauspielerin Liv Ullmann und des Regisseurs Ingmar Bergmann. Ihre berühmten Eltern lebten nicht sehr lange zusammen und die Tochter bleibt bei der Mutter, besucht aber ihren Vater in den Ferien regelmässig. Als der Vater alt wird und seine geistigen Fähigkeiten deutlich abbauen beschließt seine Tochter, Interviews mit ihm zu führen und daraus ein Buch zu schreiben. Es ist ein Versuch, den Vater besser zu Verstehen und ihm nahe zu sein.

Ich hatte große Erwartungen an das Buch, die Leseprobe hat mir gut gefallen und das Thema finde ich sehr interessant. Der Schreibstil ist recht ungewöhnlich, extrem kurze Sätze wechseln sich mit langen, fast poetischen Formulierungen ab. Das ist nicht ganz leicht zu lesen, aber das ist dieses Buch auch inhaltlich nicht.
Schwierigkeiten hat mir die Sprunghaftigkeit bereitet, die im Laufe der Geschichte immer weiter zugenommen hat. Ich habe nicht wirklich einen roten Faden gefunden, die Interviews mit dem Vater sind für mich unbefriedigend und ohne Inhalt. Sicher soll das auch den Verfall des Vaters widerspiegeln, bei mir hat es jedoch irgendwann nur noch Langeweile ausgelöst. Dazu ist mir auch auch die Figur der Tochter nicht wirklich sympathisch geworden oder auch nur nahe gekommen.
Ich kann mir bei dem sehr persönlichen Inhalt nur vorstellen, dass es sich bei diesem Buch um eine Autobiografie handelt. Warum es nicht als solche gekennzeichnet wurde verstehe ich nicht.
Leider habe ich zu dieser Geschichte, so wie sie hier von Linn Ullmann erzählt wird, nicht wirklich einen Zugang gefunden.