Eine poetische Familiengeschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
anne Avatar

Von

Das Buch „Die Unruhigen“ von Linn Ullmann sollte eine Geschichte über das Altern werden, geschrieben von Vater und Tochter. Das Alter kam diesem Plan dazwischen. Stattdessen wurde es ein Buch über das Leben.

Es ist die Geschichte über ein Mädchen ohne Namen, dass das Leben ihrer namenlosen Eltern reflektiert. Es geht um Liebe. Um Ihre Liebe zum Vater, zur Mutter und zu Hammars. Dem Ort, den Sie als ihre einzige Heimat bezeichnet.

Linn Ullmann achtet in dem Buch kaum auf Chronologie. Es fängt bei einer Geburt an und endet beim Tod. Der Weg dahin ist zusammengesetzt aus Erinnerungsfragmenten, Notizen und nieder geschriebenen Aufnahmen. Immer wieder schiebt Linn Ullmann Gedanken dazwischen, als wäre Sie beim Schreiben ins Träumen geraten. Ich finde es bemerkenswert, das dieser Aufbau des Buches den Lesefluss nicht beeinträchtigt. Die Grundstimmung ist ruhig. Durch das auslassen der Namen der Protagonisten, wirkt es an manchen Stellen wie ein Märchen. Erst in der Mitte des Buches habe ich bemerkt, wie die Namen der Eltern lauten. Für die Geschichte finde ich diese Irrelevant. Das Mädchen wächst mit einer berühmten Mutter und Vater auf. Trotzdem habe ich das Wissen um die Persönlichkeiten bedauert. Da Linn Ullmann die Namen bewusst weggelassen hat, zieht sie die Aufmerksamkeit auf die Erzählung. Es ist Ihre persönliche Familiengeschichte, in der sie uns einen Einblick verschafft.