Die norwegische Schriftstellerin Linn Ullmann ist die Tochter der Schauspielerin Liv Ullmann und ihr Vater ist der Regisseur Ingmar Bergmann. Linn Ullmann beschreibt über Jahre ihre Kindheitserinnerungen und zeichnet Gespräche auf Kassetten auf, um das Altern und Älterwerden zu dokumentieren. Diese romanhafte Verarbeitung der Familiengeschichte beschreibt jedoch auch die Liebe von Linn zu ihrem Vater und zu ihrer Mutter. Der Leser erfährt die Empfindungen der jungen Tochter als die Eltern sich trennten, es gibt Erinnerungen aus dem unruhigen Leben der Eltern, es beschreibt das Heranwachsen der Schriftstellerin mit wechselnden Kindermädchen, einer Mutter, die sie mit Liebe überschüttet, wenn sie nicht gerade als Schauspielerin um die Welt reist und einem Vater, der aufgrund des großen Altersunterschiedes schnell gestresst ist und mehr seine Ruhe als sein Kind um sich zu haben möchte und seine Tochter ohnehin nur während der Sommerferien sieht. Bergmann war fünfmal verheiratet und hatte mehrere Kinder, porträtiert wird er von seiner Tochter Linn auf behutsame Weise. Das Buch ist eine Mischung aus phonetischen Transkriptionen und rückblickende Erinnerungen auf die Beziehung von Linn zu Vater und Mutter. Der zärtliche Schreibstil zeigt, wieviel Gefühl in diesen berührenden Erinnerungen stecken. Der Text liest sich flüssig, auch wenn es auch Zeitsprünge gibt und schwindende Erinnerungen des alternden Vaters. Ich mochte diese interessante Biografie lesen, sie versprach viel und meine Erwartungen wurden erfüllt. Schön ist auch das minimalistisch gestaltete Cover des Buches.