Spannend zu lesen

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harry22 Avatar

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Schon nach den ersten Seiten wusste ich: Das wird kein typischer Thriller. Es geht nicht nur um Schuld und Geheimnisse, sondern auch um das, was zwischen den Zeilen steht Enttäuschung, Sehnsucht, Wut, diese ganz leise Traurigkeit. Olivia als Ghostwriterin hat mich sofort abgeholt ihr innerer Konflikt, ihre Sprachlosigkeit gegenüber dem eigenen Vater, den sie eigentlich längst aus ihrem Leben gestrichen hat. Und dann dieser Jobangebot von genau diesem Mann.

Was mich besonders getroffen hat: Die Mischung aus professioneller Distanz und tiefer persönlicher Verletzung. Wie Olivia sich zwingt, sachlich zu bleiben, obwohl sie innerlich kocht. Und wie Julie Clark das alles so still, so beiläufig erzählt aber es trifft. Nicht plakativ. Nicht überdramatisch. Sondern echt.

Ich hab mich dabei ertappt, wie ich dachte: Was, wenn ich plötzlich zurück in die Vergangenheit müsste – zu den Menschen, die mich am meisten verletzt haben? Würde ich das aushalten? Würde ich sie verstehen wollen?

„Die unsichtbare Hand“ ist kein Pageturner im klassischen Sinne. Es ist ein Buch, das nachhallt. Und bei mir hat’s genau das getan.