Unvorhersehbar und voller Spannung - ein echtes Highlight!

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melb2508 Avatar

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Julie Clark ist eine Autorin, die für Spannung und unvorhersehbare Wendungen steht und mit dieser Erwartung bin ich an ihr neues Buch herangegangen. Und meine Erwartungen wurden absolut erfüllt!
In Die unsichtbare Hand haben wir eine Geschichte mit 2 Zeitebenen. Im Sommer 1975 sind die beiden Geschwister Danny und Poppy, Teenager, ermordet worden. Das mittlere Kind, Vincent, wird verdächtigt, ihr Mörder zu sein, doch er hat ein Alibi und wird niemals verurteilt. Er wird ein bekannter Autor von Horrorgeschichten, heiratet seine Jugendfreundin und bekommt mit ihr eine Tochter, Olivia. Die Mutter verlässt die Familie und Olivia wird mit 14 Jahren in ein Internat geschickt und bricht als Erwachsene den Kontakt zu ihrem Vater ab. Sie wird eine erfolgreiche Ghostwriterin, die allerdings später nach einem verlorenen Prozess vor den Scherben ihrer Karriere und dem wirtschaftlichen Ruin steht. In dieser Situation wird sie endlich wieder für einen Auftrag angefragt - ausgerechnet für ihren Vater soll sie als Ghostwriterin seine Memoiren schreiben. Olivia lässt sich widerwillig darauf ein und taucht tief ins Jahr 1975 ein und eine Geschichte, die auch die ihre ist...
Ich war von Beginn an begeistert von dem Buch! Olivia als Protagonistin ist eine starke und mutige Frau, eine Frau, die kämpft und nicht jammernd und wehleidig ist. Sie reflektiert ihre Fehler und Schwächen und sie nimmt nicht hin, was andere vielleicht längst hätten verzweifeln lassen. Sie sucht nach Antworten und gibt nicht auf - das hat mir wirklich sehr gut gefallen!
Aber auch die Figuren im Jahr 1975 sind absolut gelungen. Olivias Tante Poppy, die als Teenager ermordet wird und deren Wesen dem Olivias so sehr gleicht, der wütende und undurchsichtige Danny und der ahnungslose, unsichere Vincent - die 3 Geschwister und ihre Dynamik untereinander haben mich beim Lesen wirklich mitgerissen. Der Zeitwechsel gelingt der Autorin hervorragend - ob wir im Jetzt sind und uns dem alten und geistig verwirrten Vincent und seiner entfremdeten Tochter gegenübersehen, oder im Sommer des Jahres 1975 - die Atmosphäre wird perfekt geschildert, die Charaktere sind plausibel und lebensecht und die Wendungen unvorhersehbar, wie ich es liebe! Ein echtes Highlight und eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir!