Welchen Erinnerungen kannst du trauen?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
my_melody Avatar

Von

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich von der Autorin auch "Der Tausch" und "Der Plan" gelesen habe und von beiden Büchern recht angetan war. Insofern wusste ich ja zumindest bezüglich der Schreibweise der Autorin, worauf ich mich einlasse. Der Inhalt ist in diesem Buch jedoch deutlich anders, denn es soll ein 50 Jahre altes Verbrechen betrachtet und möglichst aufgeklärt werden.

Auch das Setting birgt schon Zündstoff: Olivia ist die entfremdete Tochter von Vincent, der vor 50 Jahren bei dem besagten Verbrechen seine Schwester Poppy und seinen Bruder Danny verloren hat. In der Stadt Ojai, in der auch damals das Verbrechen geschah, halten die meisten ihn nach wie vor für den Mörder und Olivia ist mit diesen Gerüchten aufgewachsen. Deshalb hat sie die Stadt schon als Teenagerin verlassen und ist nie zurückgekommen. Sie hat sogar einen anderen Namen angenommen damit sie niemand erkennt. Und nun soll ausgerechnet sie als Ghostwriterin die Memoiren ihres Vaters schreiben.

Erschwerend kommt hinzu, dass Vincent an einer Krankheit leidet, die seinen Verstand eintrübt. Nun ist also die Frage: Welchen seiner Erinnerungen kann Olivia trauen?

Ich finde, das Buch fängt spannend an. Im Mittelteil hatte es für mich einige Längen und die letzten ca. 100 Seiten nimmt es richtig Fahrt auf bis zu einem überraschenden Ende. Die Familiengeschichte und auch die Probleme, mit denen Olivia sich sonst noch auseinandersetzen muss, fand ich interessant und ungewöhnlich. Ich denke, das Lesen lohnt sich, auch wenn die Spannung im Mittelteil etwas verloren geht.