Eine etwas andere Familiengeschichte

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Inhalt
Lola wird schon mit neun Jahren von ihrem Vater angeklagt der todkranken Mutter Sterbehilfe geleistet zu haben. Zur Strafe verbannt er sie sogar aus seinem Haus, welches zugleich, der Fürstenhof, das beste Hotel Leipzigs ist. Auf dem Internat wird Lolas Hass auf ihren Vater geschürt, der sie Zeit ihres Lebens nicht mehr loslässt. Lola wird Schauspielerin, heiratet und bekommt zwei Kinder. Als sie gegen Ende des 2. Weltkriegs mit ihrer Familie flüchten muss, beginnt erst ihr schlimmes Schicksal. Ihr Mann stirbt an einer Grippe, Lola ist geistig verwirrt und hängt am Alkohol. Die Situation ändert sich erst, als die Tochter, Aveline ein uneheliches Kind bekommt und Lola alles dafür tut, um ihre Familie zusammen zu halten. Nach dem Tod des Vaters möchte ihr Sohn Kurt den Fürstenhof leiten, aber die Rechnung hat er nicht mit Lola gemacht …

Meine Meinung

Christoph Kloeble erzählt seine Geschichte aus der Perspektive mehrerer Personen. Die Handlung setzt im Jahr 1914 in München ein, als Lola Salz neun Jahre alt ist. Dann springt der Autor in den letzten Jahre des zweiten Weltkriegs, wo wir Lola auf der Flucht mit ihren Kindern begleiten. Weitere Sprünge führen in die Jahre 1959/60, 1989,1990, 2015 und 2027.

Lola entwickelt mit der Zeit eine Obsession für Schatten und misst einen Menschen an diesem, ob er gut oder böse ist. Besonders vor Menschen ohne Schatten ist sie auf der Hut. Generell ist Angst und die Unfähigkeit sich mit der Vergangenheit auszusöhnen ein ständiger Begleiter der Figuren in Kloebles Roman, denen es an traumatischen Erlebnissen nicht mangelt.

Der Autor verwendet für seine Erzählung Witz und verpackt schreckliche Ereignisse mit lakonischer Art, sodass man die Familie Salz zwar nicht kennenlernen, aber ihre Geschichte lesen sollte.