Facettenreiche Familiengeschichte

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leseprinzessin1991 Avatar

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In dem Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ geht es um eine Familie, die die großen Umbrüche des 21.Jahrhunderts hautnah miterlebt. Das Buch lässt sich in fünf große Abschnitte teilen, in denen jeweils ein andere Familienmitglied spricht. Daher fällt es mir schwer das Buch als ganzes zu bewerten, da mir alle Teile ganz unterschiedlich gefallen haben. Nicht nur die Perspektive variiert, sondern auch der Schreibstil. Auf der einen Seite hat die Einteilung für mich Abwechslung in der Handlung geschaffen. Es ist spannend, zu beobachten, wie sich die Sympathie für eine Figur ändert, wenn man durch einen anderen Blickwinkel auf sie schaut. Zum anderen waren es für mich auch kleine „Brüche“ , bei denen ich immer erst einmal brauchte, um in die neue Passage hereinzukommen. Schade ist, dass die Figuren in meiner Wahrnehmung immer uninteressanter wurden. Zu Beginn wird aus der Sicht von Lola Salz erzählt, die ein wirklich interessanter Charakter ist. Wenn dieses Buch eine Stärke hat, dann sind es die Charaktere: Sie sind liebevoll und detailreich gestaltet und der Autor besitzt die Gabe, dass man seinen Figuren Glauben schenken kann und sie authentisch sind. Im ersten Drittel sind die historischen Hintergründe besonders spannend, da es um die Zeit während des zweiten Weltkrieges geht.
Dennoch fand ich den Roman nach dem zweiten Drittel etwas zäh und musste mich zwingen weiterzulesen. Gerade die Perspektive von Kurt schien mir sehr langatmig.
Dennoch finde ich das ganze Konzept des Romans sehr interessant und mir gefällt es, dass alle Familienmitglieder so interessante Persönlichkeiten sind. Am Ende wurde dann auch der rote Faden, der manchmal verloren schien, wieder sichtbar und ich hatte das Gefühl wirklich etwas über diese besondere Familie zu erfahren.