Faszinierende Familiengeschichte

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sabiene Avatar

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Der Roman beginnt mit einem Einführungskapitel von Emma, der Enkelin der Protagonistin Rosa Salz, bevor die faszinierende Lebensgeschichte von Rosa aus verschiedenen Blickwinkeln, beginnend mit ihrer eigenen Schilderung erzählt wird. Während Rosa sich über ihre Kindheit äußert, erzählt ihr Ehemann über die Zeit während des zweiten Weltkriegs. Aber auch Aveline, die Tochter, kommt zu Wort. Dabei wird jeder erzählenden Person auch eine andere Zeit zugeordnet.
Heraus kommt dabei die Lebensgeschichte einer starken Frau, welche jedoch psychisch krank ist und in Stresssituationen ( Krankheit der Mutter, ihre eigenen Schwangerschaften), ihre Stärke verliert und den Schatten mehr glaubt als den realen Personen.
Ich empfinde die Figur der Rosa Salz als sehr sympathisch, da sie alle ihre Handlungen aus einer teils nur für sie zu sehenden Notwendigkeit, gesteuert durch die Schatten, teils aus Liebe zu ihrer Familie ( deutlich zu sehen während der Flucht im Krieg) tätigt, ohne an die Konsequenzen für sich selber zu denken.
Nicht unerheblichen Anteil an ihrer teils sehr beschwerlichen Lebensgeschichte hat Herr Salz, ihr Vater, welcher durch sein Händeln sowohl Rosas Mutter unglücklich gemacht hat wie auch Rosas Familie die Zuflucht in den Fürstenhof verleidet hat.
Da Rosa eine andere Art von Familienleben erfahren hat als die meisten, führt sie ihre Familie so wie sie es gewohnt ist, ohne zu bemerken, welche Fehler ihr dabei unterlaufen.

Sprachlich ist der Roman sehr gut zu lesen, und auch der Aufbau hat mir gut gefallen.
Das schlichte Cover mit einer einzelnen Frau in einem altmodischen Kleid, welche sich vom Leser wegbewegt ohne zurückzuschauen und ihren Schatten hinter sich herzieht, passt gut zum Roman.
Das Cover fühlt sich gut an in de Hand, und auch ein Lesebändchen runden das Lesevergnügen ab.

Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen.