Schatten oder nicht Schatten....das ist die Frage!

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dilarakdnz Avatar

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Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht wie ich mit der Rezension beginnen soll. Ich fange einfach mal mit Lola an, wie das Buch. Lola ist die alte Dame, die in einem wachen Koma liegt. Zu Beginn war mir Lola sehr sympathisch und ihre Art, wie sie mit dem Leser direkt spricht fand ich sehr amüsant. Dann lernt man Lola als Kind kennen, die getrieben von ihrem "Freund" Maria, ihre liebevolle Mutter von ihrer Krankheit erlöst. Daraufhin wandelt sich Lolas Persönlichkeit und sie wird zu der starken Frau, die ihre Kinder durch halb Deutschland schleift. Doch als Lola, zur einsamen Witwe mit einem Alkoholproblem wird, erlischt in mir jegliche Sympathie. Lola wird unerträglich. Ich kann sie tatsächlich kein bisschen ausstehen. Als Leser fiebert man mit und hofft, dass sich jeder aus ihren Klauen befreit.

Ihren Mann und ihre Kinder mochte ich sehr. Wobei Alfons manchmal wirklich ein Feigling war und vieles hätte verhindern können/sollen. Am meisten mit gelitten habe ich mit Aveline obwohl sie ganz am Ende nur nervig war.

Das Buch ist wie ich erhofft hatte, in Teile geteilt, in denen jedes Familienmitglied einmal erzählt. Alfons Kapitel ist im Stil eines Tagebuches gehalten, Aves Kapitel war für mich am Anfang sehr ungewohnt zu lesen, aber nach einer Weile fand ich ihren Teil der Geschichte sehr spannend. Dann erzählt der Schatten von Emma einen Teil der Geschichte und offenbart ein Geheimnis, von dem niemand ahnt, dass es dieses gibt. Dann berichtete Ema und zu aller letzt Emmas Tochter.
Was ich sehr toll finde, ist die Art wie Lolas leben erzählt wird. Jedes Kapitel wird von einer anderen Perspektive erzählt, aber es passiert nicht, dass etwas doppelt erzählt wird.

Leider bin ich aus dieser Familie nicht schlau geworden. Normalerweise erwartet man, dass sich Geheimnisse enthüllen und nicht nur den Leser darin einweihen. Auch aus den Schatten bin ich nicht schlau geworden. Hatte ich am Anfang erwartet diese seien einfach nur eine Art Metapher oder nur ein kleiner Gespinnst, den man Kindern erzählt. Aber dass diese Schatten so eine große Rolle und einflussreiche Rolle bekommen hatte ich nicht erwartet. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht was deren Sinn ist. Hätte es das eine Kapitel aus der Schattenperspektive nicht gegeben, hätte ich gesagt die Familie Salz hat ihren Verstand verloren, aber das Kapitel beweist ja die Existenz. Am Ende denke ich einfach, dass tatsächlich nur Familie Salz damit belastet ist...das erklärt vielleicht auch die Blindheit der Emma.