Über sich selbst erfüllende Prophezeiungen

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Über sich selbst erfüllende Prophezeiungen – Erstellungsdatum 18.02.2020

Dieser Roman „Die Unsterblichen“ beginnt in New York im Jahr 1969. OT „The Immortalists“.

An einem Tag gehen die vier jüdischen Geschwister Gold zu einer Wahrsagerin. Die Wahrsagerin lässt sie einzeln herein und verkündet jedem Geschwister seinen genauen Todestag. Zu diesem Zeitpunkt sind sie noch Kinder. Die Älteste, Varya, ist gerade mal dreizehn Jahre alt. Daniel ist elf, Klara neun und Simon sieben.
Die Lebenswege dieser Kinder entwickeln sich höchst unterschiedlich. Simon wird Tänzer, Klara zaubert privat und auf der Bühne, Daniel wird Militärarzt und Varya betätigt sich als studierte Wissenschaftlerin in der Altersforschung. Der Vater, Saul, stirbt früh und die Mutter Gertie lebt später im Alter bei Daniel und seiner Frau Mira.

Chloe Benjamin hat offensichtlich hervorragend recherchiert. Das wird (nicht nur) in ihrer Danksagung am Ende deutlich. So kann der Leser sich nicht nur genau in die jeweiligen Zeiten einfühlen, sondern auch in die Figuren und in ihre Berufe oder Berufungen. Die jüdischen Gebräuche, die Gertie, die Mutter, versucht ihren Kindern vorzuleben, sogar stellenweise aufzuzwingen, ohne sie überhaupt von Grund auf zu verstehen oder zu hinterfragen, das kennen sicher viele von uns „Christen“ auch. Leider.

Die Geschichte umspannt einen langen Zeitraum von einundvierzig Jahren. Viele Weisheiten und Mysterien sind darin verborgen, ein echter literarischer Schatz also.

Fazit: Ein wunderschöner Roman, mit einem so liebevoll gestalteten Cover und wahrlich faszinierenden Figuren. Fünf Sterne, voll verdient!