Die Unvollendete: ein sehr nachdenklicher Titel

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madeleine buchling Avatar

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In einem kurzen Intro erschießt eine Engländerin in einem Münchner Biergarten einen Deutschen. Mehr erfährt man dazu nicht. Dann beginnt die eigentliche Geschichte. Eine Frau bringt in einer sehr verschneiten Nacht in England ein Mädchen zur Welt, bei der Geburt erstickt es an der Nabelschnur. Im nächsten Kapitel jedoch wird das Szenario wiederholt und diesmal überlebt das Baby. Es heißt Ursula. Ursula wächst mit ihren Geschwistern auf dem Land auf. Sie hebt sich durch ihre ganz eigene Art von ihren Geschwistern ab. Eine weitere Szene mit ihrem Tod oder beinahe Tod wiederholt sich als sie mit 5 Jahren fast im Meer ertrinkt. Das Schicksal und der Ausdruck "Was wäre wenn..." spielen offensichtlich eine große Rolle. Es stimmt einen auch sehr nachdenklich. Den die Geschichte plätschert vor sich hin und erzählt von der glücklichen, ländlichen Familienidylle. Die Familie hat keine Sorgen, bis schließlich das nächste Schicksal kommt. Ich finde das sehr interessant, im Prinzip hätte Ursulas Geschichte direkt nach ihrer Geburt aufhören können oder als Kind als sie im Meer ertrank. Aber sie geht immer doch noch weiter und ich frage mich, was da noch kommt. Schließlich ist da ja auch der Titel: Die Unvollendete. Was das bedeuten mag, kann ich mir noch nicht zusammenreimen. Es muss aber auf Ursulas Schicksal deuten. Schließlich fällt einem dann wieder der Beginn der Geschichte sein: Ursula erschießt einen Mann. Man fragt sich: warum? Wie kommt es dazu? Es wäre also sehr spannend, das ganze Buch zu lesen. Vom Stil her ist es sehr unterhaltsam und nett geschrieben. Ich würde daher sofort weiterlesen.