Familienidylle

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marapaya Avatar

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Nun, aus Atkinsons Leseprobe ergibt sich noch kein richtiger Eindruck von Ursulas besonderer Gabe ihr Leben unablässig korrigieren zu können. Aber dafür erhält man Einblick in Ursulas Familienleben, welches behütet auf dem Land nahe der Großstadt London dem aufziehenden 2. Weltkrieg trotzt. Sylvie ist eine erfrischend herzliche, anpackende und gleichzeitig egoistische Mutter, die ihre Kinder liebt und zuweilen auch wahnsinnig anstrengend findet. Die vier Geschwister sind unterschiedlich wie Tag und Nacht und kaum irgendwelchen Einschränkungen unterworfen, es sei denn sie geraten in Mrs. Glovers Geltungsbereich. Hugh, Ehemann, Vater und Banker erscheint noch ein wenig blass auf den ersten 60 Seiten, weil er das Geld für die Familie verdienen muss und daher nicht viel zum Familienalltag beitragen kann.
Kate Atkinsons Roman besticht durch seinen charmanten, literarischen Erzählton und die warme, lebhafte Figurengestaltung. Ich befürchte nur, dass diese Familienidylle lediglich eine Episode in der Geschichte darstellen wird und auf Ursula bald härtere Zeiten zukommen werden.