Keine ganz leichte Kost

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bedard Avatar

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1910 wird Ursula geboren. Bei der Geburt geht etwas schief, sie stirbt. Gleicher Ort, aber die Geburt wird im letzten Moment von einem Arzt betreut, Ursula überlebt. Gemeinsam mit ihren Geschwistern und Eltern erlebt Ursula die ersten Jahre unbeschadet. Dann, mit 4 Jahren, ertrinkt sie im Urlaub am Meer. Gleicher Ort, aber ein Urlauber beobachtet den Unfall und kann die Kinder retten. Beschrieben werden die ersten Jahre Ursulas aus der Sicht der Mutter, Sylvie. Der Vater Hugh kommt nur am Rande vor. Ursula hat drei Geschwister, einen älteren Bruder und eine ältere Schwester. Der kleine Bruder ist noch ein Baby.
Kate Atkinson beschreibt in der LP ein Familienleben zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in der Nähe von London. Der Vater arbeitet in einer Bank und die Mutter verbringt die meiste Zeit alleine mit den Kindern in ihrem Haus mit großem Garten. Um den Haushalt kümmern sich eine Köchin, und zwei weitere Frauen bzw. Mädchen. Den Garten pflegt ein Gärtner. Während der ältere Sohn einerseits viel mehr Freiheiten als die Mächen haben, muss er andererseits in ein Internat, auch wenn er dort möglicherweise nicht glücklich sein wird. Die Zukunft der Mädchen wird anders aussehen.
In der recht langen LP gelingt es der Autorin, ein Bild dieser Familie zu zeichnen. Gleichzeitig bleiben die Personen für mich seltsam blass, vielleicht auch, weil trotz allem nicht wirklich viel passiert. Das Leben plätschert trotz der dramatischen Ereignisse irgendwie so dahin... Aber vielleicht nimmt die Erzählung ja noch an Fahrt auf. Der Stil der Autorin ist jedenfalls - nach kurzer Eingewöhnung - durchaus angenehm zu lesen!