Ungewöhnlich aber gut

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"Die Verborgenen" irritiert zu Beginn mit seiner stilistischen Entscheidung, die Kapitel aus der Sicht des Übeltäters in der zweiten Person zu erzählen - diese Perspektive ist so speziell, dass bislang nur Zoran Drvenkars Erfolgsthriller "Du" damit wirklich überzeugen konnte, aber tatsächlich passt sich die Erzählweise im Laufe des Kapitels an und erzeugt Spannung, nur um im nächsten Abschnitt gleich wieder gebrochen zu werden: Wir folgen dem Protagonisten Sven nun in der Ich-Perspektive, die anfangs seltsam nüchtern und steril wirkt, im Laufe seiner Erzählung aber Fahrt aufnimmt und zunehmend interessanter wird. Erstaunlich, was Linus Geschke dann aus dem gar nicht mal so neuen Home-Invasion-Psychothriller-Genre so alles rausholt - und so wird "Die Verborgenen" tatsächlich noch zur echten Nägelbeißer-Überraschung. Unerwartet gut!