Der etwas andere Thriller

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cracklinrosie Avatar

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Sven und Franziska leben mit 17jähriger Tochter Tabea in einem Haus an der Küste. Nach außen sind sie eine nahezu perfekte Familie, doch wie so oft im Leben ist vieles davon nur noch Fassade. Eines Tages quartiert sich unbemerkt ein sogenannter Phrogger auf dem Dachboden ein und beginnt sein perfides Spiel im Verborgenen.

Um es gleich vorweg zu gestehen: Ich mag die Schreibe von Linus Geschke ausgesprochen gerne. So auch bei diesem Buch, dass mich sofort mitgenommen hat in das Haus an der See.
Gekonnt verwebt Geschke unterschiedliche Handlungsstränge, die erst einmal nichts miteinander zu tun haben. Dabei darf mit Ausnahme des Phroggers jeder Protagonist seine eigene Geschichte selbst erzählen. Die Kapitel erhalten als Überschrift die Namen der jeweiligen Person. Lediglich der Eindringling wird als dritte Person behandelt und die Kapitel mit Du überschrieben. Was durchaus sinnvoll ist, um nicht zu früh zu verraten, wer sich im Dachstuhl eingenistet hat.
So entsteht zu allen Protagonisten eine relativ intime Nähe. Was nicht unbedingt immer angenehm ist, denn manche Ansicht und Aktion kann durchaus Kopfschütteln hervorrufen.
Die Story ist - obwohl großartig kein Mord und Totschlag vorkommt - ausgesprochen spannend. Obwohl es sich nicht um einen Thriller im herkömmlichen Sinne handelt. Es geht eher um den ganz normalen Wahnsinn, der sich hinter mancher Fassade so abspielt. Um den großen Zufall, der u. U. ein oder mehrere Leben total verändern kann. Und letzten Endes auch immer um die dunkle Seite, die fast jeder in sich trägt - auch wenn man es selbst nicht einmal weiß.

Fazit: Absolute Empfehlung für Lesende, die einmal etwas andere Thriller lesen möchten