Keinerlei Soggefahr

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steffmcfly Avatar

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Familie Hoffmann scheint das Paradebeispiel einer perfekten Familie zu sein. Sie haben eine wunderbare Tochter, ein traumhaft schönes Haus, das in einer perfekten Idylle steht. Doch der Schein trügt. Die Ehe der beiden hat Risse, ihre Tochter ist verschlossener als angenommen und sie sind nicht allein. Ein ungebetener und bislang unerkannter Gast hat sich in ihr Haus eingenistet, bedient sich an ihrem Essen, stöbert durch die Schränke und Schubladen und steht neben ihren Betten, wenn sie ruhig schlafen. Als jedoch langsam Gegenstände verschwinden und Franziska Spuren im Keller entdeckt, wächst das Misstrauen und nach und nach werden Zweifel gesät.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die zum größten Teil aus der Ich-Perspektive erzählen. An sich ein tolles Stilmittel, um den Charakteren näher zu kommen, ihre Gedanken aus erster Hand zu erfahren und ihre Emotionen zu spüren. Dennoch blieben die Charaktere sehr blass für mich und konnten keinerlei Sympathie in mir wecken. Ich kann mich gar nicht entscheiden, wen ich am wenigsten leiden konnte, was schon der erste Minuspunkt für mich gewesen ist.

Der aufkommende Spannungsbogen, der anfangs immer weiter gespannt wurde, erschlaffte erstaunlich schnell wieder und wurde auch nicht mehr angezogen. Ich bin mir unsicher, warum „Die Verborgenen“ als Thriller deklariert wurde. In meinen Augen handelt es sich um einen Roman oder meinetwegen ein Familiendrama, das sehr wenige Spannungselemente enhält.

Es ist bereits mein zweites Buch des Autors und leider konnte mich auch diese nicht packen. Mir fehlt der Sog, der mich einnimmt, nicht mehr loslässt und voll und ganz in die Geschichte zieht. Schade.