Psychothriller zum Phänomen Phrogging

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Das Ehepaar Sven und Franziska Hoffmann führen augenscheilich ein perfektes Bilderbuchleben: Sie haben ein schönes Haus nahe der Nordseeküste, sichere Jobs und Tochter Tabea, die sie sich gewünscht haben. Allerdings gerät ihr vermeintlich stabiles Leben aus den Fugen, als plötzlich Gegenstände im Haus einen anderen Platz haben oder verschwinden, Lebensmittel verbraucht werden etc. Die Familienmitglieder beschuldigen sich gegenseitig ohne zu ahnen, dass jemand heimlich auf ihrem Dachboden lebt und sich in ihrer Abwesenheit frei im Haus bewegt (Phänomen "Phrogging"). Außerdem wurde eine Schulfreundin von Tabea umgebracht, was sie und die Anwohner*innen schwer beschäftigt.

Linus Geschke hat einen vielversprechenden Plot gewählt, ich habe hier zum ersten Mal vom sogenannten Phrogging gehört, wobei mir immer wieder ein Schauer über den Rücken läuft. Die Erzählung baut im Verlauf Spannung auf, zunächst werden die einzelnen Figuren vorgestellt und es wird durchgehend kapitelweise aus den verschiedenen Perspektiven erzählt. Besonders die Kapitel mit der Ansprache "du" haben mich besonders interessiert, weil ich auf den Zusammenhang und die Einbettung in den Kontext gespannt war und daher der Auflösung entgegengefiebert habe. Diese war nicht sonderlich spektakulär, aber passte zur Geschichte und bot somit ein schlüssiges und nachvollziehbares Ende.

Ein spannender Psychothriller, bei dessen Lektüre ich sehr froh war, eine Wohnung im Mehrfamilienhaus ohne direkten Dachbodenanschluss zur Wohnung zu bewohnen.