Unbekannte Mitbewohner

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shiva2308 Avatar

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Inhalt:
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Sven und Franziska leben mit ihrer Teenager-Tochter Tabea in einem Haus an der Nordseeküste. Nach außen sind sie die perfekte Vorzeigefamilie. Aber jeder hat seine Geheimnisse und die kommen nach und nach ans Licht, während seltsame Dinge im Haus geschehen. Und dann wird auch noch eine vermisste Schulkameradin von Tabea tot aufgefunden und die Angst, dass der Täter in der Nähe des Opfers zu suchen ist, lässt die Gerüchteküche hochkochen und das gegenseitige Vertrauen infrage stellen.

Mein Eindruck:
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"So sind Menschen eben. Sie haben Geheimnisse, selbst vor denen, von denen sie behaupten, sie zu lieben. Gerade vor denen." [S. 70]

Ich hatte bisher noch nicht von Phroggern gehört. Das sind Menschen, die sich heimlich in ein Haus schleichen und dort für einige Tage unerkannt von den Bewohnern leben. Sie durchstöbern dabei persönliche Dinge und bedienen sich aus den allgemeinen Vorräten. In diesem Fall ist es noch extremer, denn der Phrogger hat ein persönliches Motiv, sich in dem Haus einzunisten und das macht es zusätzlich spannend.
Die Handlung ist abwechselnd aus Sicht von Sven, Franziska, Tabea und dem/der Phrogger geschrieben. Besonders die Phrogger-Sicht machte mir immer wieder Gänsehaut und trieb mich beim Lesen voran, weil ich wissen wollte, welches Motiv dahintersteckt und wie das Ganze letztendlich ausgeht.
Aber auch die Perspektiven der anderen Protagonisten sind aus psychologischer Sicht spannend. Man kann gut nachvollziehen, aus welchen Gründen sie sich plötzlich gegenseitig misstrauen. Und man rätselt beim Lesen, welche Wahrheit letztendlich hinter allem steckt.
Im Verlauf der Geschichte gibt es mehrere überraschende Wendungen und die Auflösung war unerwartet und hat mir gut gefallen. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und werde sicher noch andere Werke des Autors lesen. Besonders gefiel mir das Schlusswort von Herr Geschke, in dem er ein paar Erklärungen zu den Phroggern und seinen Recherchen preisgibt.

Fazit:
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Psychologischer Thriller über das Phrogger-Phänomen mit vielen überraschenden Wendungen und einem überzeugenden Schluss