Das Geheimnis der Vaughnfamilie

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fornika Avatar

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Im Zeugenschutz großgeworden, soll Andrea Oliver nun ihrerseits als US-Marshal eine Richterin beschützen. Diese erhält ernstzunehmende Todesdrohungen. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Mord an ihrer Tochter Emily, die einst vom Abschlussball nicht zurückgekehrt ist? Andrea beschützt nicht nur die Richterin Vaughn, sondern stellt auch Nachforschungen zu dem alten Fall an; auch aus Eigeninteresse.
Die Vergessene ist nach Ein Teil von ihr bereits der zweite Band über Andrea Oliver. Ich habe den ersten zwar gelesen, aber man kann die beiden auch sehr gut unabhängig voneinander lesen. Auf zwei Zeitebenen führt Karin Slaughter die Leser an die Auflösung des Vaughngeheimnisses heran, und hält dabei durchweg die Spannung sehr hoch. Der Wechsel der beiden Erzählstränge gelingt gut und wirft natürlich immer wieder neues Licht auf das Geschehen. Die Handlung ist jetzt nicht wahnsinnig raffiniert konstruiert, aber doch sehr solide aufgebaut und verzettelt sich auch nicht in bekannten/unbekannten Erkenntnissen. Ich mag Emilys Figur, stellenweise wirkt sie mit ihren 17 Jahren erwachsener als Andrea. Die hat mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, auch mit ihrer Übermutter, die das gar nicht mehr so junge Küken trotzdem nicht aus den Augen lassen kann. Auch Andreas Marshal-Partner ergänzt sie gut, die beiden sind ein Team, dem ich auch noch in möglichen weiteren Bänden gerne folgen würde. Slaughter zeichnet ihre Charaktere durchaus düster, gerade in Emilys Umfeld erlebt man viel Gewalt, sei sie nun körperlicher Natur oder nicht. Das wirkte nicht immer ganz realistisch und stimmig, tat der Handlung aber insgesamt nicht viel.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, durchaus mit gemischter Lesebegeisterung. Die Vergessene hat mir jedoch sehr gut gefallen und zählt für mich somit zu ihren Highlightthrillern.