Eine Hörempfehlung für Fans von Karin Slaughter und solchen, die es werden wollen

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silvandy Avatar

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Hörbuch Rezension
Gesamt: 4 Sterne
Sprecher: 4 Sterne
Story: 4 Sterne

Karin Slaughter gehört zu den Autoren, die ich sehr gerne lese, deswegen war ich auf dieses Buch gespannt.
Andrea Oliver ist ein frisch gebackener US-Marshall und nun wird sie als Personenschützerin einer Bundesrichterin eingesetzt. Das ist zumindest ihr offizieller Auftrag, inoffiziell soll sie herausfinden, wer den Mord an Emily, der Tochter der Richterin, vor 40 Jahren begangen hat.
Und so beginnt sie zu ermitteln und sieht sich mit allerlei Intrigen, toxischen Beziehungen und karrieresüchtigen Eltern einer Kleinstadt konfrontiert.
Die Story wird geschickt abwechselnd auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Zum einen erfährt man das Leben aus der Sicht von Emily im Jahr 1982, was mich sehr berührt hat. In der Nacht ihres Abschlussballs wird sie ermordet – der Mörder wird nie gefunden. Ein Cold Case.
Zum anderen begleitet der Leser Andrea in der Gegenwart. Sie versucht die Ereignisse von damals aufzuklären und ich finde es sehr erstaunlich, wie sie Puzzlestück für Puzzlestück ans Tageslicht zerrt. Und dann lauert im Hintergrund noch die unterschwellige Angst, dass ihr eigener Vater bald aus dem Gefängnis entlassen werden soll.
Der Schreibstil ist angenehm. Flüssig, locker, sehr detailliert und irgendwann ist man gefesselt. Was die Spannung betrifft, so finde ich, ist diese nicht durchgehend da, aber es sind gerade manche Erzählstränge in der Gegenwart, die ich etwas langatmig fand. Hier wäre manchmal weniger mehr gewesen. Die Erzählstränge aus der Vergangenheit sind deutlich fesselnder. Aber ich denke, das war so gewollt.
Karin Slaughter präsentiert viele Verdächtige und irgendwann hatte auch ich jemand konkret im Visier. Doch sie versteht es geschickt mit einigen Wendungen den Leser zwischendurch aufs Glatteis zu führen.
Die Protagonisten sind detailliert und tiefgründig dargestellt und auch wenn mir Andrea anfangs nicht so sympathisch war, konnte mich die Autorin im Lauf des Buchs von ihr überzeugen. Insbesondere Andreas Dialoge mit ihrem Partner fand ich amüsant.

Das Hörbuch hat Nina Petry gelesen und sie hat ihre Sache im Großen und Ganzen gut gemacht. Ihre Stimme passt zu Andrea und sie bemüht sich auch, betont vorzulesen. Doch ich hatte ich den Eindruck, dass sie zwischendurch etwas ins Monotone abdriftet.

Fazit:
Für Fans von Karin Slaughter und solchen, die es werden wollen, gibt es von mir eine Hörempfehlung!