Mega gut – aber Achtung, 2. Teil

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killerprincess Avatar

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Vorweg: "Die Vergessene" ist eigenständig lesbar, aber es ist ein 2. Teil, was ich übersehen habe. Werde den ersten "Ein Teil von ihr" nachholen, aber denke, dass ich schon ziemlich stark gespoilert bin ;)

Meinung

Ich habe von Karin Slaughter noch gar nicht so viele Bücher gelesen und weiß jetzt, dass ich das unbedingt ändern sollte. "Die Vergessene" hat mich total begeistert, es hatte viele Faktoren, die ich sehr mag.

Zunächst einmal findet die Geschichte auf zwei Zeitebenen statt. Vor vierzig Jahren wurde die Schülerin Emily schwanger und musste fortan mit den Konsequenzen leben, die zu dieser Zeit in einer amerikanischen Kleinstadt noch etwas härter waren, vor allem da sie aus gutem Hause kam. Diesen Blick in die Vergangenheit fand ich sehr interessant, auch wenn es wirklich hart und unfair war. Wie der Klappentext bereits verrät, überlebt Emily die Nacht ihres Abschlussballs nicht. Doch ihre Freunde schweigen eisern über die Vaterschaft und den Abschlussball, sodass der Fall Emily als Cold Case endete. Vergessen wurde sie meiner Meinung nach aber nie, weshalb ich den Titel nicht so gut finde. Denn vor allem ihre Familie denkt viel an sie und als ihre Mutter, eine langjährige Bundesrichterin, Drohungen mit nicht veröffentlichten Details erhält, bekommt sie Schutz von den US-Marshals und anschließend überschlagen sich die Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart.



Protagonistin Andrea hat mir richtig gut gefallen. Sie war sehr überlegt und klug, vielleicht manchmal etwas zu verkopft, aber sie manövriert sich eher nicht total naiv in gefährliche Situationen. Auch ihr Partner Bible ist ein super witziger Typ und die Dialoge oder auch Andreas Gedanken waren immer mit genau der richtigen Prise Humor gewürzt. Gleichzeitig war es total spannend, vor allem, weil sich die Zeitebenen abwechseln. Es hat mich sehr gefreut, Emily nicht nur im Prolog kennenzulernen, wo es dann auch schnell zu ihrem Ableben kommt, sondern sie auch aus der Zeit davor kennenzulernen – auch wenn das mental bisschen hart war, ich habe so sehr mit ihr mitgefühlt und sie war einfach so ein liebes Mädchen, dass NICHTS von dem verdient hatte, was ihr passiert ist. Ich fand den Fall der Vergangenheit also sehr packend. Den Fall der Gegenwart empfand ich als unwichtig, aber das war denke ich auch so geplant. Es ging eher darum aufzuzeigen, dass die Verdächtigen von damals auch heute noch Dreck stecken haben. Ich fand das Ratespiel echt gut, welcher der Freunde schuldig ist bzw. ob beim Aufrollen der Ereignisse noch unbekannte weitere Verdächtige auftauchen. Karin Slaughter konnte mich mit der ein oder anderen Wendung echt überraschen.

Fazit

Ein spannender Cold Case, der mich aufgewühlt und betroffen gemacht hat. Super geschrieben mit genau der richtigen Prise Humor. Würde mich freuen, wenn Andrea Olivers Geschichte noch weitergehen wird!